Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.
Der Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland musste in in der vergangenen Woche einen Kursrückgang von minus 3,24 Prozent hinnehmen. War die Aktie des Unternehmens am Montag noch mit 2,22 Euro gestartet, fiel der Wert am Freitagnachmittag auf 2,148 Euro. Den Tiefststand verzeichnete der Anbieter am Freitagmorgen mit 2,109 Euro.
Händler machten für den schwachen Kursverlauf einen Bericht der „Bild“-Zeitung verantwortlich, dem zufolge die Deutsche Telekom alle Live-Rechte an der deutschen Fußball-Bundesliga ersteigern will. Damit würde der bisherige „Platzhirsch“ Sky aus dem Rennen geschossen. Händler werteten dies als eine klar negative Meldung.
Dem Gegenüber hatte die UBS Sky Deutschland auf „Buy“ mit einem Kursziel von 4,25 Euro belassen. Der Bezahlsender dürfte bei der bevorstehenden Auktion der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga erfolgreich sein, was zum Kurstreiber werden sollte, schrieb Analyst Polo Tang in einer Studie vom Mittwoch. Langfristig rechnet der Experte mit fünf Millionen Abonnenten, während die durchschnittliche Marktschätzung bei nur vier Millionen liege. Auch wolle Sky Deutschland 2012 die Preisnachlässe verringern und so den Durchschnittserlös steigern. Das könnte zwar zu einem geringeren Wachstum der Netto-Neuabonnentenzahl als 2011 führen, impliziere aber langfristig höhere Gewinne.
Eine Kurssteigerung konnte hingegen die Kabel Deutschland Holding verzeichnen. Der Wert des Papiers stieg um 2,23 Prozent von am Montagmorgen 45,25 Euro auf 46,26 Euro am Freitagnachmittag. Zwischenzeitlich konnte das Unternehmen am Mittwoch sogar einen Kurswert von 47,34 Euro verzeichnen.
Die ING hat die Beobachtung von Kabel Deutschland mit „Hold“ und einem Kursziel von 46,00 Euro aufgenommen. Die Fundamentaldaten des Kabelnetzbetreibers seien hervorragend, schrieb Analyst Jeffrey Vonk in einer am Dienstag vorgelegten Studie. Weil aber die Aktie zuletzt gut gelaufen sei, dürfte nun erst einmal eine Verschnaufpause folgen.
Die Mediengruppe ProSiebenSat.1 baute hingegen in dieser Woche um 3,54 Prozent ab. Zur Börseneröffnung am Montag notierte die Aktie des Unternehmens noch mit 19,48 Euro, am Freitagnachmittag war es noch 18,79 Euro wert. Nach einer Woche mit vielen Kursschwankungen konnte der Senderverbund sich damit leicht vom Tiefststand von 18,66 Euro erholen.
Eine zum Ende hin turbulente Woche verzeichnete die RTL Group, welche am Ende mit einem Minus von 0,13 Prozent abschloss. Am Montagmorgen notierte das Papier des Unternehmens mit 74,87 Euro und stieg am Donnerstag auf 75,923 Euro. Am Freitagnachmittag fiel der Kurs auf 74,772 Euro ab. In den vergangenen zwölf Monaten erreichte die Mediengruppe ein Wachstum von 4,76 Prozent. Der tiefste Wert vom August 56,05 liegt auch anhand der aktuellen Entwicklungen in weiter Ferne.
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de immer zum Wochenende über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]
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