Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.
Sky Deutschland hat sich an Börse in den letzten sieben Tagen mit einem klaren Aufwärtstrend präsentiert. Die Notierung der Aktie am Frankfurter MDAX-Index kletterte gegenüber dem Auftaktkurs am Montagmorgen um knapp 7 Prozent und ging am Freitagmittag (13.00 Uhr) mit 1,493 Euro wieder auf Tuchfühlung mit der 150-Cent-Marke. Zwischenzeitlich hatte das Papier im Wochenverlauf am Dienstag bereits ein Hoch von 1,642 Euro erreicht.
Zu der Entwicklung trugen auch positive Signale von Analysten bei. So stufte etwa die Royal Bank of Scotland (RBS) Sky Deutschland von „Hold“ auf „Buy“ hoch. Autor Paul Gooden attestierte in einer Studie, in der ersten Jahreshälfte 2011 habe sich der Aktienkurs dank des guten Wachstums der Abonnentenzahlen verdoppelt. Von Juli bis Dezember sei die Notierung wegen der Risiken im Hinblick auf die bevorstehenden Auktion der Fußballbundesliga-Übertragungsrechte und der Kapitalerhöhung wieder mehr als halbiert. Diese Risikofaktoren jedoch seien mittlerweile eingepreist. Die diesbezüglichen Lösungen sollten zufriedenstellend ausfallen und der Kurs anschließend deutlich zulegen.
Im Aufwind befand sich auch das Papier der ProSiebenSat.1 Media AG, das gegenüber dem Wochenauftakt mit 14,095 Euro um mehr als 4 Prozent an Wert gewann und auf 14,70 Euro kletterte. Im 6-Monats-Trend präsentiert sich der Medienkonzern mit einem massiven Abschlag von 29,21 Prozent hingegen in deutlich geschwächter Form. Auch hier bleibt Analyst Gooden von der RBS optimistisch und hielt an der Empfehlung „Buy“ mit einem Kursziel von 25,00 Euro fest.
Entgegen den vorsichtigen Managementaussagen dürfte sich der deutsche TV-Werbemarkt im Schlussquartal 2011 gut entwickelt haben, schrieb Gooden am Dienstag. Zudem sei der Marktanteil im Deutschland-Geschäft robust und das Fernsehen werde für die Werbewirtschaft immer wichtiger. Auch seien die Unternehmensprognosen zusätzlicher Erlöse von 750 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahr glaubhaft.
Nach unten ging es hingegen für den luxemburgischen Konkurrenten RTL Group, der einen Rückgang des Aktienkurses von 3,9 Prozent in dieser Handelswoche hinnehmen musste. Am Freitagmittag notierte der Beteiligungsschein mit 73,928 Euro deutlich schwächer als zu Wochenbeginn (76,926 Euro). Die Halbjahres-Kurve zeigt mit einem Zuwachs von knapp 11 Prozent dagegen klar in die umgekehrte Richtung. Vom vorläufigen Tiefststand von 56,05 Euro am 9. August des vergangenen Jahres hat sich der Privatsender-Riese inzwischen deutlich entfernt.
Die Kabel Deutschland Holding kann als Mutterkonzern des größten deutschen Kabelnetzbetreibers ein kleines Plus ins Wochenende retten. Mit einem Aufschlag von 1,61 Prozent ging es am Freitag mit 39,735 Euro in die Mittagspause. Im vergangenen Jahr konnte der Schein knapp 20 Prozent an Wert zulegen. Für die Berenberg Bank bleibt Kabel Deutschland trotzdem ein Verkaufskandidat. Die Empfehlung laut einer Branchenstudie vom Montag bleibt unverändert bei „Sell“ mit einem Kursziel von 38,00 Euro.
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de wöchentlich am Freitag über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]
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