Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.
Bei der Aktie von Sky Deutschland fand erneut die Nervosität der Anleger bezüglich der unklaren Rahmenbedingungen bei der Vergabe der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga ab der Saison 2013/14 Niederschlag. In einer wilden Auf- und Abfahrt bewegte sich Werte des Anteilsscheins zwischen einem Tiefststand von 2,02 Euro am Donnerstagmittag und einem Hoch von 2,234 Euro am Dienstagmorgen. Zum Wochenende präsentierte sich die Notierung mit 2,111 Euro zwar in Schnapszahl-Laune, blieb allerdings 1,81 Prozent hinter dem Eröffnungskurs am Montag (2,15 Euro) zurück.
Die UBS hatte Sky Deutschland zuletzt auf „Buy“ mit einem Kursziel von 4,25 Euro belassen. Der Bezahlsender dürfte bei der bevorstehenden Auktion der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga erfolgreich sein, was zum Kurstreiber werden sollte, schrieb Analyst Polo Tang in einer Studie. Langfristig rechnet der Experte mit fünf Millionen Abonnenten, während die durchschnittliche Marktschätzung bei nur vier Millionen liege. Auch wolle Sky Deutschland 2012 die Preisnachlässe verringern und so den Durchschnittserlös steigern. Das könnte zwar zu einem geringeren Wachstum der Netto-Neuabonnentenzahl als 2011 führen, impliziere aber langfristig höhere Gewinne.
Ebenfalls rund 2 Prozent ins Minus rutschte das Papier der Kabel Deutschland Holding AG. Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber rutschte am Freitag deutlich unter die 46-Euro-Marke ab. Am Nachmittag wurden 45,805 Euro für eine Aktie gezahlt. Am Mittwoch waren es zwischenzeitlich bis zu 47,675 Euro gewesen. Exane BNP Paribas hat derweil das Kursziel für Kabel Deutschland von 49,00 auf 60,00 Euro angehoben und die Einstufung auf „Outperform“ belassen. Angesichts der starken Dynamik im Premium-TV-Geschäft habe er seine Schätzungen für den Kundenzuwachs und den Gewinn des Kabelnetzbetreibers erhöht, schrieb Analyst Michael Zorko in einer Studie vom Mittwoch.
Bei der ProSiebenSat.1 Media AG bewegte sich innerhalb der letzten fünf Tage zumindest auf dem Börsenparkett eher wenig. Ein schmales Plus von 0,84 Prozent verabschiedet das Papier ins Wochenende. Dem kurzen Formtief am Donnerstagabend mit einem Abrutschen auf 18,465 Euro trotzte der Medienkonzern erfolgreich und präsentierte sich am Freitagnachmittag mit 19,295 Euro wieder deutlich verbessert und über dem Montags-Startkurs von 19,135 Euro.
Das Bankhaus Lampe hat ProSiebenSat.1 unterdessen nach einer Investorenveranstaltung auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 23,00 Euro belassen. Die Entwicklung des Medienkonzerns werde vom Wachstum des digitalen Geschäfts vorangetrieben, schrieb Analyst Frank Neumann in einer Studie vom Dienstag. Zudem sei das Fernsehgeschäft stabil. Erwartungsgemäß habe es keine Details zu möglichen Verkaufsabsichten des Hauptaktionärs gegeben.
Da wollte der Konkurrent RTL Group nicht nachstehen und schleicht sich mit einem Wochengewinn von 1,80 Prozent als Sieger aus dem Vergleich unseres medialen Aktienquartetts. Von 75,414 Euro ging es aufwärts bis auf einen Stand von 76,773 Euro. Damit zeigten sich die Anleger im Vorfeld der Aufschaltung des neuen deutschen Free-TV-Kanals RTL Nitro am 1. April investitionsfreudig, was den Anteilsschein des luxemburgischen Medienriesens betrifft.
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de immer zum Wochenende über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]
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