Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.
Die positive Entwicklung der Abonnentenzahlen beim Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland und die Annäherung an die Gewinnzone hat die Anleger an der Börse eher unbeeindruckt gelassen. Seit Montag verlor das Papier sogar geringfügig um 0,83 Prozent. Mit 2,289 Euro wurde am Donnerstagmittag nach Vorlage der Zahlen der Wochenhöchststand erreicht, am Freitagvormittag notierte das Papier bei 2,142 Euro aber wieder deutlich schwächer. Die japanische Großbank Nomura hob das Kursziel von 2,40 auf 2,50 Euro an, beließ die Einstufung aber auf „Neutral“ belassen. Der Bezahlfernsehsender gewinne Kunden hinzu, schrieb Analyst Matthew Walker in einer Studie vom Freitag. Der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen dürfte in diesem und im kommenden Geschäftsjahr nicht mehr ganz so hoch ausfallen wie zunächst gedacht.
Bei ProSiebenSat.1 Media hat Independent Research das Kursziel nach den am vergangenen Donnerstag vorgelegten Zahlen zum dritten Quartal von 17,00 auf 20,00 Euro angehoben und die Einstufung auf „Kaufen“ belassen. Die überzeugenden Resultate hätten seine Prognosen und die Erwartungen des Marktes übertroffen, schrieb Analyst Lars Lusebrink in einer Studie vom Montag. Positiv seien die Fortschritte bei der Verringerung der Abhängigkeit vom Deutschland-Geschäft. Zudem sei die Bilanzstruktur verbessert worden. Nach dem Verkauf der Benelux-Töchter habe er die Gewinnprognose je Aktie für 2011 zwar reduziert, diese für 2012 wegen der Stärkung aussichtsreicher Geschäftsfelder aber erhöht. Die Börse strafte die Geschäftszahlen ab. Der Kurs stürzte im Wochenverlauf um 7,41 Prozent von 16,125 auf 14,93 Euro.
Die Kabel Deutschland Holding AG als Mutter des größten deutschen Kabelnetzbetreibers Kabel Deutschland ging mit einem Minus von 0,29 Prozent aus dem dieswöchigen Handel am Frankfurter MDAX und notierte am Freitagvormittag bei 42,605 Euro nach 42,73 Euro bei Börsenöffnung am Montag. Die Analysten von Goldman Sachs beliefen das Unternehmen vor den am 16. November anstehenden Zahlen zum dritten Quartal auf „Conviction Buy“. Seine Prognosen für deutsche Telekomanbieter deckten sich in etwa mit den Markterwartungen, schrieb Analyst Hugh McCaffrey. Die großen Unternehmen dürften bei der Preispolitik rational geblieben sein und Fortschritte im deutschen Markt gemacht haben. Im Festnetzgeschäft sollten die Kabelnetzbetreiber weiter auf dem Vormarsch sein. Im Mobilfunk dürfte der Datenverkehr weiter an Bedeutung gewonnen haben. Kabel Deutschland könnte dank seiner führenden Marktstellung vor einer mehrjährigen Wachstumsphase stehen.
Auch die luxemburgische RTL Group legte in dieser Woche Quartalszahlen vor und konnte ihren Quartalsumsatz dank guter Geschäfte in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 7 Prozent auf 1,237 Milliarden Euro erhöhen. Auf dem glatten Börsenparkett war das den Anlegern keine Würdigung wert. Im Vorfeld der Bilanzvorlage am vergangenen Freitag performte die Aktie bei starken 75,28 Euro. Bereits nach Veröffentlichung der Zahlen stürzte der Kurs jedoch auf 72,63 Euro ab und verlor im Wochenverlauf weitere 3,94 Prozent auf einen Stand von 69,77 Euro.
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de wöchentlich am Freitag über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]
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