Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.
Der Anteilsschein des Bezahlanbieters Sky Deutschland hat innerhalb der letzten 365 Tage 135,91 Prozent an Wert gewonnen. Auch im Wochenverlauf drehte das Papier um 5,7 Prozent ins Plus und notierte am Freitagnachmittag um 14.30 Uhr auf einem Niveau von 2,304 Euro. Die japanische Finanzholding Nomura hat die Aktie von Sky Deutschland mit „Neutral“ und einem Kursziel von 2,40 Euro wieder in die Beobachtung aufgenommen. Der Fernsehsender habe noch reichlich Potenzial, besonders wenn weitere Kunden gewonnen werden könnten, schrieb Analyst Colin Tennant in einer Branchenstudie vom Donnerstag. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass News Corp nach der gescheiterten Übernahme von BSkyB nun ein Angebot für die Minderheitsanteile von Sky Deutschland unterbreite.
Auch bei der Kabel Deutschland Holding steht im Jahrestrend ein Plus von 50,03 Prozent zu Buche. Dagegen entwickelte sich das Papier des Kabelnetzbetreibers in der laufenden Woche nur zögerlich und präsentierte sich am Freitagnachmittag beim Stand von 38,385 Euro gegenüber dem Vorwochen-Niveau nur rund ein Prozent verbessert. Die Berenberg-Bank hielt an einem Kursziel vom 33,00 Euro und einer Verkaufsempfehlung fest. Das mittelfristige Unternehmensziel eines Durchschnittsumsatzes von 20 Euro je Abonnent sei zweifelhaft, urteilte der Analyst des Kreditinstituts, Stuart Gordon. Er hält einen monatlichen ARPU von 17,50 Euro für realistischer. Beim Kurs rechnet er damit, dass sich das Papier am Übersteigen der 40-Euro-Marke schwer tun wird.
Weniger positiv ist die Tendenz bei den TV-Werten. Die ProSiebenSat.1 Media AG musste Federn lassen und notiert heute um 18 Prozent niedriger als am 3. September 2011. Dafür zeigt die Kurve im 7-Tages-Verlauf um 12 Prozent nach oben. 13,43 Euro nach 11,90 Euro zum Wochenauftakt zeugen von einem gewachsenen Vertrauen der Anleger. Nomura hat hingegen das Kursziel für ProSiebenSat.1 Media von 25,50 auf 19,00 Euro gesenkt, die Einstufung aber auf „Buy“ belassen. Frei empfangbare Fernsehsender würden von einer wirtschaftlichen Abkühlung besonders hart getroffen, schrieb Analyst Colin Tennant in einer Branchenstudie vom Donnerstag. Sie hätten nur wenig Preismacht und seien zudem in Schwellenländern kaum aktiv. Der jüngste Ausverkauf der ProSiebenSat.1-Aktie sei aber übertrieben gewesen
Auch die luxemburgische RTL Group entfernte sich mit einem Minus von 1,80 Prozent von ihrer Notierung vor 365 Tagen und erreichte am Freitag mit 64,60 Euro nur ein geringfügig höheres Niveau als am Montag bei Handelsbeginn (64,00 Euro). Bei den TV-Monatsquoten für August hatte die deutsche Tochter des Privatsenderkonzerns ihre Spitzenposition im deutschen Markt behaupten können und musste lediglich einen geringfügigen Rückgang von 13,3 auf 13,2 Prozent hinnehmen.
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de wöchentlich am Freitag über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien.[ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com