Blick auf die Börse: Nur Kabel Deutschland trotzt dem Kursfrost

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.

Dynamische Kursentwicklung ist das Wort, das Analysten bei einer Zickzack-Fahrt von Aktiennotierungen gerne aus dem Ärmel schütteln. So geschehen in dieser Woche beim Papier des Bezahlanbieters Sky Deutschland, das sich zwischen einem Eröffnungskurs von 2,378 Euro am Montagmorgen und einem Zwischentief von 2,02 Euro am Donnerstagnachmittag zum Wochenende wieder auf einen Stand von 2,175 Euro einpendelte und damit unter dem Strich 8,54 Prozent zur Vorwoche einbüßte.
 
Das Bankhaus HSBC hat Sky Deutschland mit „Underweight“ und einem Kursziel von 1,60 Euro in die Bewertung aufgenommen. Verschärft durch die schleppende Konjunktur stehe die europäische Medienbranche vor dramatischen strukturellen Veränderungen, schrieb Analyst Christopher Johnen in einer Branchenstudie vom Mittwoch. Beim Bezahlsender seien die Aussichten zwar kurzfristig gut, längerfristig sehe er die Chancen aber weniger optimistisch als der Markt. Der Wettbewerb mit der Deutschen Telekom wachse, die Preise für die Bundesliga-Rechte könnten steigen und auch die Finanzierungsprobleme seien noch nicht vom Tisch.

 
Bei Kabel Deutschland ging es nach den am Donnerstag vorgelegten guten Bilanzzahlen mit einem um 5,6 Prozent gestiegenen Jahresumsatz von 1,257 Milliarden Euro und der Rückkehr in die Gewinnzone auch auf dem Aktienparkett nach oben. Beim Stand von 42,005 Euro verabschiedete sich der Anteilsschein am Freitag aus dem Handel, fast 7 Prozent über dem 39,31 Euro vom Wochenbeginn.
 
Die UBS hat Kabel Deutschland nach der Bilanzvorlage auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 42,75 Euro belassen. Angesichts der guten Absatzentwicklung bei digitalen Videorekordern könnten die Markterwartungen ím kommenden Geschäftsjahr etwas steigen, schrieb Analyst Polo Tang in einer Studie vom Freitag. Wegen einer zeitlich veränderten Beachtung von Steuern sowie der höheren Investitionen für die Festplatten-Receiver habe er die Free-Cashflow-Prognose für 2011/12 um zehn Prozent angehoben, für 2012/13 aber um zwölf Prozent gesenkt
 
Die ProSiebenSat.1 Media AG bekam dagegen die Nervosität am MDAX zu spüren und unterlag mit ihrer Aktie ebenfalls starken Schwankungen. Den Tiefstwert vom Donnerstagnachmittag (17,895) konnte der Medienkonzern zum Börsenschluss am Freitag mit 18,625 klar hinter sich lassen, notierte aber schwächer als zum Handelsbeginn am Montag (18,825). 
 
Das Düsseldorfer Bankhaus Lampe hat die Einstufung für ProSiebenSat.1 vor der Veröffentlichung vorläufiger Zahlen auf „Kaufen“ mit einem Kursziel von 23,00 Euro belassen. Für das abgelaufene Jahr sei mit einem guten Ergebnis zu rechnen, schrieb Analyst Frank Neumann in einer Studie vom Donnerstag. Allerdings sehe er die Umsatzentwicklung bei ausländischen Fernsehaktivitäten mittlerweile etwas vorsichtiger und habe deshalb leichte Anpassungen an seinem Modell vorgenommen. Seiner Ansicht nach dürfte der TV-Konzern mit den Zahlen auch einen ersten Ausblick auf die Werbeumsätze im laufenden Jahr abgeben.
 
Bliebe noch der luxemburgische Konkurrent RTL Group. Ein Minus von 0,72 Prozent kennzeichnet eine eher ereignislose Handelswoche. Der Kurs entwickelte sich von 74,766 auf 74,224 Euro wenig dynamisch. Auch im 12-Monats-Trend beweist das Papier des deutschen TV-Marktführers mit einem leichten Zuwachs von 2,63 Prozent ausgesprochene Kontinuität.
 
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de immer zum Wochenende über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. 
 
 
 
 [ar]

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