Blick auf die Börse: Nervöse Anleger bei Kabel Deutschland

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.

Die Aktie des Bezahlanbieters Sky Deutschland hat in der vergangenen Woche erneut einen Sprung nach oben hingelegt. Am Freitagmittag notierte das Papier bei 1,762 Euro und damit 6,72 Prozent über dem Eröffnungskurs zu Wochenbeginn. Zwischenzeitlich hatte die Nachfrage den Kurs sogar oberhalb der 1,80-Euro-Marke getrieben. Am Donnerstag wurde um 17.30 Uhr mit 1,826 Euro ein vorläufiger Höchststand erzielt. Von den 3,55 Euro, die Anleger im Juli 2011 investieren mussten, ist der Wert allerdings weiterhin deutlich entfernt.
 
Die Citigroup hatte Sky Deutschland zu Wochenbeginn in einer Ersteinschätzung mit „Neutral“ und einem Kursziel von 1,85 Euro bewertet. Zwar habe der Bezahlsender sich operativ gut entwickelt, doch gebe es eine Reihe von Risiken, schrieb Analystin Laurie Fitzjohn-Sykes in einer Branchenstudie vom Montag. Aufgrund der geringen Liquidität der Papiere sowie der Unsicherheit über die Aktionärsstruktur sei der Titel für Minderheitsaktionäre „nicht gerade attraktiv“.
 
Die luxemburgische RTL Group büßte unterdessen an den Finanzmärkten bei schwächerem Handelsverlauf 2,57 Prozent ein. Nach 74,31 Euro bei Börsenöffnung am Montag schwächelte der Anteilsschein am Freitagmittag bei einem Stand von 73,928 Euro. Die Nachricht, dass RTL in Deutschland ab 2013  die Free-TV-Rechte für Filme und Serien des Hollywood-Studios Warner Bros. an den Wettbewerber ProSiebenSat.1 verliert (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete), beeinflusste die Notierung nach Bekanntwerden am Donnerstag kaum.

Die ProSiebenSat.1 Media AG durfte sich hingegen in der laufenden Handelswoche über Zugewinne von 5,05 Prozent und einen Sprung von 16,15 auf 16,965 Euro freuen. Im 365-Jahres-Trend verzeichnet der Medienkonzern allerdings einen Rückgang von fast 25 Prozent. Die Commerzbank hatte den Wert mit „Hold“ und einem Kursziel von 19,50 Euro wieder in die Bewertung aufgenommen. Die Erwartungen an das vierte Quartal dürften sich als zu hoch erweisen, schrieb Analystin Sonia Rabussier in einer Studie vom Dienstag. Trotz positiver Aussagen des Medienkonzerns auf einer jüngst von der Commerzbank veranstalteten Konferenz glaubt die Expertin aber, dass dieser seine angepeilte Ziele wegen hoher Filmkosten und Einmaleffekten verfehlen wird.
 
Weniger erfreulich verlief die Kursentwicklung bei der Kabel Deutschland Holding. Der größte deutsche Kabelnetzbetreiber liegt mit 39,445 Euro am Freitagmittag um 2,73 Prozent unter dem Aufschlag am Montag (40,55 Euro). Vor allem am heutigen Tag geriet das Papier unter Druck und rutschte zwischen 9 und 13 Uhr von 40,65 Euro zwischenzeitlich unter die 39-Euro-Schwelle. Die Ankündigung von ARD und ZDF, ab 2013 keine Einspeiseentgelte mehr an die bundesdeutschen Kabelnetzbetreiber zu entrichten, sorgte bei den Anlegern offenkundig für Nervosität. Kabel Deutschland drohen nach Brancheninsidern Mindereinnahmen von 20 Millionen Euro jährlich (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 
Die Citigroup hat Kabel Deutschland unterdessen auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 40,00 Euro belassen. Aufgrund der Fortschritte der Deutschen Telekom und anderer DSL-Netzbetreiber im TV-Geschäft wandele sich das Wettbewerbsumfeld für deutsche Kabelnetzbetreiber, schrieb Analystin Laurie Fitzjohn-Sykes in einer Branchenstudie vom Montag. Zudem sehe sie Risiken durch das Internet-TV, da Unternehmen wie Kabel Deutschland kaum exklusive Inhalte anböten. All das sei nicht eingepreist.
 
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de immer zum Wochenende über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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