Blick auf die Börse: Lethargie statt Frühlingsgefühlen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.

Die anhaltende Diskussion um die Vergabe der Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga ab der Saison 2013/14 beschert dem Pay-TV-Anbieter Sky Deutschland weiterhin ein unruhiges Börsenumfeld. In der vergangenen Woche konnte die Aktie ihren Einstiegskurs von 2,195 Euro am Montagmorgen nicht behaupten und rutschte zum Wochenende auf ein Niveau von 2,071 Euro ab – ein Rückgang von 5,7 Prozent. Der Monatstrend sorgt mit einem Plus von knapp 30 Prozent allerdings weiterhin für entspannte Mienen in der Vorstandsetage. 
 
Das Bankhaus Lampe hat Sky Deutschland trotzdem auf „Verkaufen“ mit einem Kursziel von 1,90 Euro belassen. Die Zahlen des Bezahlsenders sowie der angekündigte erneute Kapitalbedarf von 300 Millionen Euro hätten den anschließenden Kurssprung nicht gerechtfertigt, schrieb Analyst Frank Neumann in einer Studie vom Dienstag. Das Unternehmen erkaufe sich sein Kundenwachstum zu teuer. Mit den voraussichtlich sinkenden Markterwartungen dürfte sich auch die Stimmung der Anleger weiter verschlechtern. Da er die zweite Kapitaltranche im Bewertungsmodell noch nicht berücksichtigt habe, verwässerten sich seine Gewinnschätzungen.

Wenig Bewegung gab es hingegen beim Anteilsschein von Kabel Deutschland, der sich zum Freitagmittag von einem Zwischentief (41,18 Euro am Donnerstagvormittag) berappelte und wieder oberhalb der 43-Euro-Marke auf die Wochenzielgerade einschwenkte. Mit 43,025 Euro behauptete sich die Aktie damit oberhalb des Auftakts am Montag (42,615). Im 12-Monats-Vergleich drehte der Kurs sogar um fast 12 Prozent ins Plus, der Höchsstand von 46,30 Euro aus dem Mai 2011 liegt dagegen in weiter Ferne.
 
Nomura hat Kabel Deutschland nach den am 16. Mai vorgelegten Zahlen zum dritten Geschäftsquartal auf „Neutral“ mit einem Kursziel von 42,00 Euro belassen. Die durchwachsenen Resultate hätten seine Erwartungen beim Umsatz erfüllt, wegen höherer Investition in den Absatz beim operativen Gewinn (EBITDA) aber etwas verfehlt, schrieb Analyst Henrik Nyblom in einer Studie vom Montag. Im Fokus habe allerdings die bestätigte Umsatzprognose des Kabelnetzbetreibers für das Gesamtjahr gestanden. Um diese zu erreichen, müsse das Wachstum im Schlussquartal anziehen, wofür das Management gute Gründe genannt habe.
 
Eine Nullnummer im positiven Sinne legte dagegen der Medienkonzern ProSiebenSat.1 aufs Börsenparkett. Mit 18,74 Euro stand am Freitagmittag exakt der gleiche Wert auf dem Kurszettel wie bei Öffnung des Frankfurter MDAX am Montag. Gegenüber dem 24. Februar des letzten Jahres schlägt allerdings ein Wertverlust von rund 22 Prozent zu Buche. Damals waren noch 23,76 Euro für einen Anteilsschein gezahlt wurde. 
 
Goldman Sachs hat das Kursziel für ProSiebenSat.1 von 23,90 auf 24,60 Euro angehoben und die Einstufung auf „Conviction Buy“ belassen. Der deutsche Werbemarkt scheine sich zuletzt überraschend gut entwickelt zu haben, schrieb Analyst Richard Jones in einer am Montag vorgelegten Studie. Gleichzeitig seien die Zuschauerzahlen bei ProSieben weiterhin hoch und das HD-TV-Angebot der Sendegruppe komme gut an. Vor diesem Hintergrund habe er die Wachstumsprognosen für das Deutschland-Geschäft sowie die Gewinnschätzungen angehoben.
 
Der luxemburgische Konkurrent RTL Group verabschiedet sich hingegen mit einem leichten Plus von 0,47 Prozent in die freien Tage. Von 74,968 auf 75,047 Euro zeigte sich der Wert mit einem temporären Höchststand von 76,127 Euro am Mittwoch eher resistent gegenüber kurzfristigen Entwicklungen. Auch die Ankündigung des neuen Free-TV-Senders RTL Nitro, der am 1. April seinen Einstand in den deutschen Fernsehmarkt feiert, gab dem Kurs nach Bekanntwerden am Donnerstag keine spürbaren Impulse.
 
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de immer zum Wochenende über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien.  [ar]

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