Wie sich die börsennotierten Medienunternehmen Sky, Kabel Deutschland, ProSiebenSat.1 und RTL Group an den Aktienmärkten behauptet haben, analysiert DIGITALFERNSEHEN.de im wöchentlichen „Blick auf die Börse“.
Morgan Stanley hat die Einstufung für den Medienkonzern ProSiebenSat.1 nach den am Donnerstag vorgelegten Quartalszahlen auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 20,00 Euro belassen. Der TV-Konzern habe starke Kennziffern und einen positiven Ausblick geliefert, schrieb Analyst Patrick Wellington in einer Studie vom Freitag. Unter den Sendergruppen bleibe ProSiebenSat.1 sein „Top Pick“. Kepler Capital Markets zeigte sich mit einem Kursziel von 25,00 Euro deutlich optimistischer. Der Medienkonzern habe insbesondere für das Deutschlandgeschäft „starke Resultate“ vorgelegt, so Analyst Conor O’Shea in einer Studie vom Donnerstag. Etwas enttäuscht habe die Profitabilität im internationalen Free-TV-Geschäft. Das könnte aber an Verzögerungseffekten gelegen haben. An der Börse legte die ProSiebenSat.1-Aktie in der laufenden Woche nur zaghaft um rund 4 Prozent auf 16,80 Euro am Freitagvormittag zu.
Die UBS hat die Einstufung für Sky Deutschland vor der Ausschreibung der Bundesliga-Rechte auf „Buy“ mit einem Kursziel von 4,25 Euro belassen. Wichtig für die Anleger sei vor allem, dass der Pay-TV-Sender die Rechte nicht noch einmal verliere wie im Jahr 2006, schrieb Analyst Polo Tang in einer Studie vom Mittwoch. Vieles deute aber darauf hin, dass Sky den Hauptteil der Rechte halten könne, wenngleich zu höheren Kosten. Bis dieser Punkt geklärt sei, dürfte der Aktienkurs starken Schwankungen unterliegen. Die Börse zeigte sich eher unbeeindruckt. Auf dem Parkett zeigte sich der Anteilsschein mit einem Kursverlust von 1,85 Prozent seit Montag eher unbeeindruckt und eröffnete am Freitag beim Kurs von 2,204 Euro den Handel.
Das Geldinstitut Unicredit hält beim größten deutschen Kabelnetzbetreiber Kabel Deutschland nach Quartalszahlen des Wettbewerbers Unitymedia unterdessen an der Empfehlung „Buy“ mit einem Kursziel von 50,00 Euro fest. Die Resultate zeigten, dass Kabelunternehmen ihre Marktanteile in Deutschland deutlich ausbauen dürften, schrieb Unicredit-Experte Andreas Heinold in einer Studie vom Donnerstag. Zudem scheine das Geschäft mit Premium-TV-Inhalten zunehmend in Schwung zu kommen. Vor diesem Hintergrund dürfte Kabel Deutschland solide Ergebnisse zum zweiten Geschäftsquartal vorlegen. Im Handel gewann das Papier im Wochenverlauf rund 4,3 Prozent. Die Startnotierung lag am Freitag bei 42,36 Euro.
Ihre führende Marktposition in Deutschland hat unterdessen die RTL Group verteidigt. Der Bertelsmann-Sender schnitt im Oktober mit 14,6 Prozent allerdings etwas schwächer ab als im Vormonat (14,8 Prozent). Der kombinierte Marktanteil aller RTL-Sender lag mit 26,8 Prozent weiter klar vor dem Konkurrenten ProSiebenSat.1 (21,5 Prozent). Für die Anleger war das Abschneiden im deutschen Markt allein nicht genug. Am Freitag notierte die RTL-Aktie 3,36 Prozent schwächer als noch zu Wochenbeginn. Von 75,50 Euro ging es hinab auf 72,96 Euro.
Im „Blick auf die Börse“ informiert die Redaktion von DIGITALFERNSEHEN.de wöchentlich am Freitag über die Kursentwicklung ausgewählter deutscher Medienaktien. [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com