Zum wiederholten Male droht dem Kopfstellen-Hersteller Blankom das Aus. Das traditionsreiche thüringische Unternehmen musste erneut Insolvenz anmelden. Ein Grund ist dabei die Konsolidierung im deutschen Kabelmarkt.
Nur ein Jahr nach Ende der letzten Insolvenz steht die Blankom Systems GmbH erneut vor dem Ende. Wie DIGITAL FERNSEHEN erfuhr, musste das thüringische Traditionsunternehmen Anfang Oktober erneut Insolvenz anmelden, ein vorläufiger Insolvenzverwalter wurde bereits berufen.
Die Gründe für den erneuten Insolvenzantrag beim Amtsgericht Gera liegen laut Geschäftsführer Wolfgang Schlüter vor allem in der jüngsten Konsolidierung auf dem deutschen Kabelmarkt. Die Anbieter würden deutlich weniger Geräte des Spezialisten für Kopfstellen- und Verteilertechnik ordern, womit der Markt und damit eine wichtige Einnahmequelle eingebrochen sei.
Für Blankom ergeben sich somit drei Optionen: Eine erfolgreiche Abwicklung der Insolvenz ist möglich, sollte sich ein externer Geldgeber finden oder die Firma erneut übernommen werden. Ansonsten droht dem Unternehmen, das bereits seit 1919 existiert, die Zerschlagung. Gegenüber DIGITAL FERNSEHEN zeigte sich Schlüter jedoch optimistisch, dass eine der ersten beiden Möglichkeiten eintrifft.
Im Mai letzten Jahres konnte die im Dezember 2014 eingeleitete Insolvenz durch die Übernahme durch Polytron beendet werden. Die geplante Sanierung schlug jedoch trotz weiterer erfolgsversprechender Entwicklungen wie dem neuen Kopfstellensystem Kartarna, das erst im August vorgestellt wurde, fehl. Für Polytron hat die Insolvenz von Blankom keine Auswirkungen, da beide Unternehmen auch nach der Zusammenlegung separat fortgeführt wurden. [buhl]
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