In der Debatte um Sicherheitsanforderungen an 5G-Netzausrüster pocht der IT-Branchenverband Bitkom auf eine europäische Lösung.
„Ein regulatorischer Flickenteppich würde den 5G-Aufbau verzögern und ein nationaler Alleingang würde Deutschland zurückwerfen“, erklärte Bitkom-Präsident Achim Berg am Dienstag. Damit bezog sich Berg auf Pläne der Bundesnetzagentur für verschärfte Anforderungen zur Sicherheit von Telekommunikationsnetzen.
„Wir begrüßen, dass kritische Kernkomponenten nur eingesetzt werden dürfen, wenn sie von einer anerkannten Prüfstelle getestet und vom Bundesamt für Sicherheit in der IT zertifiziert wurden“, sagte Berg. Damit das in der Praxis aber auch funktioniere, müssten die bislang formulierten Eckpunkte der Bundesnetzagentur aber umgehend präzisiert werden. Bislang sei das nicht klar genug definiert.
Der Bitkom forderte zudem europaweit gleiche Wettbewerbsbedingungen für alle Netzausrüster an. „Deutschlands Netze müssen so sicher wie möglich sein. Wenn wir ein sicheres, leistungsfähiges und finanzierbares 5G-Netz haben wollen, ist ein fairer Wettbewerb zwingend nötig.“ Deshalb müssten für alle Hersteller die gleichen Prüfkriterien, Regeln und Verfahren gelten.
Die geplanten Anforderungen der Bundesnetzagentur könnten unter anderem dem umstrittenen chinesischen Ausrüster Huawei den Weg in deutsche Mobilfunk-Netze erschweren. Insbesondere die USA drängen ihre Verbündeten dazu, auf Ausrüster aus China zu verzichten und machen dabei Sicherheitsbedenken geltend. [bey]
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