Regelmäßig zahlen die Telekom-Anbieter in Deutschland Milliarden, um sich die begehrten Frequenzen für die Funknetze zu sichern. Der Branchenverband Bitkom fordert nun, dass die Erlöse aus diesen Verteigerungen in den Netzausbau investiert werden sollen.
Für den zügigen Ausbau der digitalen Infrastruktur sollten die Telekom-Anbieter nach Auffassung des Branchenverbands Bitkom finanziell entlastet werden. „Mit der Explosion des Datenverkehrs steigen auch die Kosten für den Netzausbau“, sagte Bitkom-Präsident Dieter Kempf. Deshalb sollten etwa die Erlöse aus den Versteigerungen von Funkfrequenzen künftig in den Ausbau der Infrastruktur gesteckt werden. Der Bund habe nach der Liberalisierung des Marktes durch Frequenzversteigerungen mehr als 60 Milliarden Euro von den Telekom-Anbietern erhalten. „Künftige Frequenzerlöse sollten zweckgebunden eingesetzt werden, insbesondere um die bestehenden Wirtschaftlichkeitslücken beim Netzausbau in ländlichen Regionen zu schließen“, sagte Kempf.
Für eine Versorgung mit Glasfaserleitungen würden dem Bitkom zufolge rund 80 Milliarden Euro fällig. „Der Breitbandausbau ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, bei der Wirtschaft und Staat Hand in Hand arbeiten müssen“, sagte Kempf. Ein Runder Tisch oder eine von dem neuen Bundesminister für digitale Infrastruktur, Alexander Dobrindt, vorgeschlagene „Netzallianz“ könne dies fördern, reiche allein aber nicht aus.
[dpa/hjv]
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