Einer der wichtigsten Punkte der Hannover Messe ist die Digitalisierung der Industrie. Laut dem Branchenverband Bitkom wird diese zu einem deutlichen Umsatzwachstum in den kommenden Jahren beitragen.
Die Digitalisierung und Vernetzung traditioneller Industrien treibt die Wirtschaft deutlich an. Der Umsatz mit Lösungen für die Industrie 4.0 werde allein in diesem Jahr um 21 Prozent auf 5,9 Milliarden Euro steigen, teilte der Branchenverband Bitkom am Montag zum Start der Hannover Messe mit. Auch für 2018 erwarte man einen Zuwachs von mehr als 22 Prozent. Damit beschleunige sich das Wachstum trotz des bereits erreichten hohen Niveaus, hieß es.
„Die Digitalisierung der industriellen Produktion ist das Wachstumsthema schlechthin“, sagte Winfried Holz, Mitglied des Bitkom-Präsidiums. Bis kommenden Freitag steht auf der Hannover Messe das Thema Industrie 4.0 im Fokus. Rund 200 000 Besucher und 6500 Aussteller werden auf der Industrieschau erwartet.
„Die Zahlen und die vollen Auftragsbücher der Industrieunternehmen zeigen die Potenziale der Digitalisierung in den Fabriken“, sagte Holz. Die stärkste Steigerung bei der Nachfrage nach entsprechenden Lösungen verzeichne die Branche derzeit im Maschinen- und Anlagenbau. Die Unternehmen könnten etwa auf Betriebs-, Zustands- und Umfeld-Daten zurückgreifen und damit effizienter produzieren oder neue Dienstleistungen anbieten.
Die zweithöchsten Ausgaben verzeichne der Automobilbau, wo Industrie-4.0-Lösungen vor allem in Produktion und Logistik genutzt werden. Nach Umsatz auf Platz drei folgt demnach die Elektronikbranche. „Mit Industrie 4.0 können die komplexen Produktionsprozesse der Elektronik-Branche fast in Echtzeit überwacht und gesteuert werden“, sagte Holz. Damit werde höhere Transparenz erreicht, außerdem könnten Lagerkosten gespart werden.
„Unternehmen mit einer intelligent vernetzten Produktion und durchgehend digitalisierten Prozessen werden in den kommenden Jahren überdurchschnittlich wachsen“, sagte Holz. Dafür müssten aber heute schon die Weichen gestellt werden. Ganz oben auf der Agenda stehe der Breitbandausbau. Auch branchenübergreifende Standards für die Vernetzung sowie Regeln für Datenschutz und Datensicherheit seien erforderlich. [dpa/buhl]
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