Berlin – Als „großen Fehler“ bezeichnetLothar Bisky, Vorsitzender der Partei Die Linke, die Annäherung der öffentlich-rechtlichen Sender an die privaten Programme.
Im Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ (FR) kritisierte Bisky, dass in den Nachmittagsprogrammen der Öffentlich-Rechtlichen eine „massenkompatible Verramschung von Sendezeit zugunsten minderwertiger Soaps“ stattfinde. Weiter befürchtet der Linke-Vorsitzende, dass ARD und ZDF „in die Bedeutungslosigkeit fallen“ könnten.
„Wer die Zukunft der Öffentlich-Rechtlichen im Auge hat, muss die Frage beantworten, wie sie sich bei den zukünftigen Generationen profilieren können. Hierzu bedarf es einer Rückbesinnung auf den öffentlich-rechtlichen Kernauftrag und einer neuen Verständigung hierüber“, forderte Bisky ein Umdenken gegenüber der „FR“. Um dem Wandel der vergangenen zehn Jahre in der Medienlandschaft Rechnung zu tragen brachte er eine Neuformulierung des öffentlich-rechtlichen Programmauftrags ins Gespräch.
Als Hautbremser der Entwicklung hat Bisky die beiden großen Regierungsparteien ausgemacht, die immer wieder über die Programmräte ihren Einfluss ausüben. So fordert der Linke-Chef, die Politiker aus den Rundfunkräten herauszunehmen. „Wir brauchen vor allem mehr Sachverstand in diesen Gremien“, erklärte der Politiker abschließend. [lf]
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