Die ARD will erneut die TV-Übertragung nach Afghanistan abschalten. Ab 1. April sollen rund 5 000 in der Krisenregion stationierte Soldaten nur noch einige Regionalnachrichten, die „Tagesschau“ und die „Tagesthemen“ empfangen können.
Die Übertragung sei zu teuer, berichtete das Boulevardblatt „Bild“ unter Berufung auf eine ARD-Stellungnahme, die dem Blatt vorliegen soll. Dabei würden die Soldaten auch während ihres Einsatzes rund 700 000 Euro pro Jahr GEZ-Gebühren zahlen. Nach Angaben des Blattes nimmt die ARD rund 5,3 Milliarden Euro Gebühren pro Jahr ein. Der Wehrbeauftragte desBundestages, Hellmut Königshaus, sei empört und betonte, dass die Soldaten im Einsatz als GEZ-Zahler und Staatsbürger in Uniform ein Recht auf dasgesamte ARD-Programm hätten.
Bereits im vergangenen Dezember hatte die „Bild“ über einegeplante Abschaltung des TV-Signals der öffentlich-rechtlichen Anstaltberichtet. Damals begründete die ARD diesen Schritt damit, dass dieÜbertragung den Steuerzahler jährlich eine Million Euro kosten würde und kaum noch genutzt werde (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).Pünktlich zu Weihnachten hatte sich der Senderverbund jedoch mit demSatellitenbetreiber Eutelsat geeinigt und die Übertragung war wiederaufgenommen worden (DF berichtete). [js]
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