Hamburg – Der deutsche Kabelmarkt bleibt in Bewegung. Nachdem der Verkauf von Unitymedia in Sack und Tüten ist, ist der Kampf um den größten Brocken, Kabel Deutschland, entbrannt.
Nach dem Verkauf von Unitymedia scheint das Gerangel um Kabel Deutschland los zu gehen. Nach einem Bericht der „Financial Times“ bemühen sich die Beteiligungsgesellschaften CVC Capital Partners aus Luxemburg und Carlyle aus den USA darum, die Finanzierung für eine rund fünf Milliarden Euro schwere Übernahme zu sichern.
Banker sagten dem Bericht zufolge, sie könnten zwischen 3,5 und vier Milliarden Euro für den Kauf des größten deutschen Kabelnetzbetreibers bereitstellen. Zudem bereiteten auch der US-Finanzinvestor Advent International und die britische Beteiligungsgesellschaft BC Partners Angebote vor.
Käme das Geschäft zustande, wäre es die größte fremdfinanzierte Übernahme seit Beginn der Finanzmarktkrise. Es wäre damit ein deutliches Signal, dass die Finanzinvestoren nach der zweijährigen Flaute auf dem Buyoutmarkt wieder ehrgeizige Übernahmeprojekte angingen, schreibt das Blatt.
Kabel Deutschland bereitet sich derzeit auf einen Börsengang vor. Der amerikanische Eigentümer Providence Equity fährt aber zweigleisig und wäreauch an einem Verkauf interessiert. Durch die Erholung der Kreditmärkte könnten Finanzinvestoren dem Börsengang mit einem Übernahmeversuch zuvorkommen. Nach der Auffassung von Insidern müssten sich aber mindestens zwei Beteiligungsgesellschaften zusammenschließen, um das Geschäft zu stemmen.
Nach Angaben der Zeitung ist der europäische Kabelmarkt, und dabei besonders der deutsche, derzeit auf Konsolidierungskurs und für Übernahmen sehr beliebt. Kabel Deutschland stellt mehr als neun Millionen Haushalten Telefon-, Fernseh- und Breitbanddienste bereit. Das Unternehmen wird im Geschäftsjahr bis März 2010 den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen voraussichtlich von 570 Millionen Euro auf rund 650 Millionen Euro steigern. [mw]
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