Die Quotenmessungfür TV und Bewegtbild soll bis 2016 modernisiert werden. Zunehmend sollen auch Online-Videoangebote für die Werbeindustrie erfasst werden. Vielen Werbetreibenden gehen die Pläne jedoch nicht weit genug.
Die Quotenmessung über das Panel der Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung (AGF) steht schon seit längerem in der Kritik. So lautet der Vorwurf vieler Kritiker, dass die aktuelle Messung nicht mehr wirklich repräsentativ sei, das Fernsehverhalten der deutschen Zuschauer abzubilden. Nachholbedarf gibt es unter anderem bei der Abbildung von Online-Inhalten.
Dabei sind es zunehmend auch die werbetreibenden Unternehmen selbst, die mit dem Fernsehpanel unzufrieden sind. Auf den Medientagen München spielte auch diese Diskussion eine wichtige Rolle. Auch bei der AGF hat man die Notwendigkeit erkannt und möchte die Quotenmessung im Internet bis 2016 deutlich ausbauen. In mehreren Schritten soll so etwa die Messung und Ausweisung von Reichweiten der Online- und Mobile-Videos in die Quote für TV-Marktanteile integriert werden. Doch ob das ausreicht, um einen Bedeutungsverlust der AGF für die Werbetreibenden zu verhindern wird sich zeigen müssen.
Christof Baron, Geschäftsführer der Media-Agentur Mindshare, gehen die Pläne jedenfalls nicht weit genug und die Umsetzung erfolge zudem zu langsam. „Ich kenne keinen Kunden, der bis 2016 wartet“, erklärte dieser in München. Einzelne Vermarkter haben daher längst begonnen, an eigenen Methoden zu arbeiten, um die Reichweite von Videowerbung im Internet zu messen. [ps]
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