Bestechung: Schwere Vorwürfe gegen Murdoch-Sohn Lachlan

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Ein australischer Politiker behauptet, ein Mitarbeiter des Murdoch-Unternehmens News Ltd. habe versucht, ihn im Beisein des damaligen Managers, Lachlan Murdoch, zu bestechen. Der älteste Sohn des Medienmoguls Rupert Murdoch könne sich daran nicht erinnern. Jetzt ermittelt die Polizei.

Der damalige Senator Bill O’Chee habe sich am 13. Juni 1998 zu einem Mittagessen mit dem Finanzmanager der australischen Mediensparte News Ltd., Malcolm Colless, getroffen, sagte er der Nachrichtenagentur Associated Press am Wochenende. Auch der älteste Sohn Rupert Murdochs, Lachlan, sei bei diesem Gespräch dabei gewesen, so der Politiker.
 
Der Inhalt des Gesprächs sei die Entscheidung des Parlaments über die Zukunft des australischen Fernsehens gewesen: Die Vertreter von New Ltd. hätten Bill O’Chee davon überzeugen wollen, in der entscheidenden Wahl gegen die Digitalisierung zu stimmen. Als Dank soll ihm eine „gesonderte Stellung“ in den Zeitungen des Medienunternehmens angeboten worden sein: In politisch schwierigen Situationen würden verstärkt positive Beiträge über Bill O’Chee erscheinen, so der ehemalige Senator.

Derzeit werde der Fall von der australischen Bundespolizei untersucht, so O’Chee. Der Vorfall, der sich vor mittlerweile mehr als 13 Jahren zugetragen haben soll, sei „ein sehr gefährlicher für die Demokratie Australiens“, hieß es weiter. Er hoffe, dass seine Vorwürfe „extrem genau und gründlich“ untersucht würden. Weiterhin rief er Lachlan Murdoch dazu auf, sich zu den Vorwürfen zu bekennen: „Es wäre hilfreich, wenn er jetzt die Wahrheit sagen würde“, so Bill O’Chee.
 
Der 40-jährige Murdoch-Sohn selbst will davon aber nichts wissen. Dessen Pressesprecher sagte gegenüber australischen Medien am Freitagabend (Ortszeit), dass Lachlan Murdoch sich an kein entsprechendes Mittagessen mit dem damaligen Senator erinnern könne. Kurz darauf bestritt auch der heutige News-Ldt.-Manager John Hartigan, dass derartige Vorfälle in seinem Unternehmen vorkämen oder in der Vergangenheit vorgekommen seien.
 
Die aktuellenVorwürfe gegen die Unternehmen des weltweiten Medienimperiums sind nicht die einzigen, mit denen Rupert Murdoch zu kämpfen hat. Erst in den vergangenen Monaten kam es zum Eklat, als bekannt wurde, dass der britische Ableger seines Konzerns News Corporation die Mobiltelefone verschiedener Personen gezielt abgehört haben soll (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). [dm]

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