
Was Anfang Februar noch spekuliert wurde, ist nun gewiss: Der neue Rundfunkbeitrag bringt ARD und ZDF insgesamt 1,5 Milliarden Euro zusätzlich ein. Dadurch könne der Beitrag bis 2020 stabil bleiben.
Bereits seit Anfang Februar stand die Zahl im Raum, nun ist sie offiziell: ARD, ZDF und Deutschlandradio erwarten durch die Umstellung auf den Rundfunkbeitrag bis 2016 Mehreinnahmen in Höhe von 1,5 Millionen Euro, wie die Rundfunkanstalten am Donnerstagnachmittag mitteilten. Im Jahr 2014 beliefen sich die Einnahmen auf 8,324 Milliarden Euro, das waren 643 Millionen Euro mehr als noch im Jahr davor.
Laut den Öffentlich-Rechtlichen resultieren diese zusätzlichen Einnahmen vor allem aus dem einmaligen Meldedatenabgleich bei der Einführung des Beitrags und aus den sogenannten Direktanmeldungen. Direkt angemeldet wurden dabei all diejenigen, die zuvor keine Rundfunkgebühren entrichteten. Rund drei Viertel der Mehrerträge 2014 ergebe sich allein aus diesem Sektor, hieß es weiter. Darin enthalten seien aber auch zu einem erheblichen Teil offene Forderungen, die noch nicht bezahlt wurden, sowie Einmal-Effekte, weil Beiträge aus 2013 teilweise erst 2014 erhoben wurden und nun entsprechend in die Bilanz hineinfließen.
ARD-Chef Lutz Marmor ist zufrieden: „Wir haben nun eine deutlich höhere Beitragsgerechtigkeit, da die Finanzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks jetzt von allen getragen wird.“ Dem pflichtet auch Kollege Thomas Bellut bei: „Das ist den Ehrlichen gegenüber nur fair. Damit ist eines der Hauptziele der Finanzierungsreform erreicht“, so der ZDF-Intendant.
ARD, ZDF und Deutschlandradio dürfen die zusätzlichen Einnahmen aber keineswegs behalten und ausgeben. Die Gelder werden auf separaten Konten gelagert und beispielsweise für die am 1. April in Kraft tretende Beitragssenkung verwendet. Künftig muss jeder Haushalt dann nur noch 17,50 statt wie bisher 17,98 Euro entrichten. Durch das finanzielle Polster erwarten die Anstalten zudem, dass der Beitrag bis 2020 stabil bleiben kann. Auch eine weitere Senkung ist in dieser Zeit möglich. Darüber entscheiden aber nicht die Sender, sondern die Politik. [fm]
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