Es ging schneller als gedacht. Ruper Murdochs Imperium News Corp. trennt sein Entertainmentgeschäft vom Verlagsgeschäft ab und wird in Zukunft unter zwei unterschiedlichen Unternehmen agieren. Das Unternehmen hat die Pläne am Donnerstag offiziell bestätigt.
Wie News Corp. am Donnerstag erklärte, soll der Aufsichtsrat des Unternehmens die Aufteilung des Konzerns in zwei getrennte Unternehmen für Kino- und TV beziehungsweise Print vorantreiben. Zum für Investoren interessanteren künftigen TV- und Filmgeschäft gehörten dann unter anderem das US-Filmstudio 20th Century Fox sowie der Nachrichtensender Fox News und seine Ableger, Twentieth Century Fox Television, die Sender von National Geographic, BSkyB, Sky Italie und Sky Deutschland. Die Verlagssparte soll das internationale Verlagsgeschäft zusammenfassen und unter anderem die Zeitungen „The Times“ oder das Boulevardblatt „Sun“ sowie die Titel des Harper-Collins-Verlags beinhalten. Zudem werde das Bildungsgeschäft dem neuen Unternehmen untergeordnet. Nach der Konzernteilung würde mit dem abgetrennten Verlagsunternehmen die weitaus kleinere Sparte entstehen.
Die Entertainment-Sparte ist weitaus erfolgreicher als das Printgeschäft und war in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres für rund drei Viertel des gesamten Konzernumsatzes in Höhe von 25,34 Milliarden Dollar verantwortlich. Der operative Gewinn hatte bei rund 90 Prozent gelegen. Bis zur endgültigen Konzernspaltung könnte aber noch ein Jahr vergehen, hatte das „Wall Street Journal“ berichtet. Demzufolge erfolgt die Spaltung des Unternehmens nicht zuletzt im Sinne der an News Corp. beteiligten Aktionäre, wie das Unternehmen weiter mitteilte. Diese könnten nun beispielsweise besser abschätzen, wie sie ihre Beteiligungen auf die separat agierenden Unternehmen aufteilen.
Nach der unternommenen Aufspaltung des Unternehmens soll Rupert Murdoch als Chairman beider Bereiche agieren und den Vorsitz der Entertainment-Sparte übernehmen. Chase Carey werde Präsident und COO des TV- und Filmgeschäfts. In rund einem Jahr soll die Umstrukturierung beendet sein, so News Corp. Bis dahin müssten allerdings noch viele Details geklärt werden. Eine entsprechende Aktionärsversammlung soll nicht vor der ersten Jahreshälfte 2013 stattfinden.
Die Aktionäre von News Corp. hatten bereits seit längerer Zeit gefordert, das gewinnbringendere Entertainmentgeschäft vom Printgeschäft zu trennen. Murdoch selbst hatte sich jahrelang gegen eine Aufspaltung seines Unternehmens, welches auch Anteile am britischen sowie deutschen Pay-TV-Anbieter Sky hält, gewehrt.
Nicht zuletzt der Abhörskandal, welcher zur Schließung der „News Of TheWorld“ führte, habe Murdoch zum Umdenken angeregt. Im Schatten desSkandals sitzt News Corp. die Regulierungsbehörde Ofcom imNacken. Diese überprüft derzeit, ob das Unternehmen überhaupt noch über eineTV-Lizenz verfügen solle. [rh]
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