Bertelsmann: Investition in TV-Markt – 270 Millionen Euro Gewinn

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Bertelsmann will seine Zukunftsgeschäfte wie den TV-Bereich weiter ausbauen. Der Konzern hat erneut mehr Gewinn gemacht. Doch wegen der unsicheren Konjunktur blicken die Manager in Gütersloh nun vorsichtiger in die Zukunft.

Der Medienriese Bertelsmann hat mittlerweile rund 1,6 Milliarden Euro auf der hohen Kante und will viel Geld in Zukunftsmärkte wie Bildung, Fernsehen und Musikrechte stecken. Zu konkreten Neuerwerbungen hielt sich Vorstandschef Hartmut Ostrowski bei der Vorstellung der Halbjahreszahlen am Mittwoch aber bedeckt. Der von Bertelsmann und dem Finanzinvestor KKR gemeinsam betriebenen Songrechte-Sparte BMG wird Interesse am Katalog des angeschlagenen Musikkonzerns EMI nachgesagt. Die Tochter RTL Group soll laut Berichten zu den Interessenten für den polnischen Fernsehkonzern TVN zählen.

Zu beiden Gerüchtekomplexen wollten sich Ostrowski und Finanzchef Thomas Rabe nicht mehr näher äußern. „Wir befassen uns mit dem Thema EMI. Das passt zu der Akquisitionsstrategie von BMG“, sagte Rabe über die Musikrechte-Tochter. „Polen ist ein interessantes Land für uns“, hatte RTL Group-Chef Gerhard Zeiler in der vergangenen Woche auf Anfrage zum Thema TVN gesagt.
 
Zu möglichen Neuerwerbungen im Bereich Bildung sagte Ostrowski: „Wir halten das Thema ‚Education‘ nach wie vor für ein spannendes Feld und sind dazu auch in Gesprächen und auch in Verhandlungen“. Man werde sich äußern, wenn „etwas realisiert“ sei. Der Rückzug des Staates aus der Bildung eröffne Möglichkeiten.
 
Bertelsmann steigerte den Gewinn im ersten Halbjahr 2011 um fast 10 Prozent auf knapp 270 Millionen Euro. Die Konzernerlöse wuchsen um rund 2 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro, wie Europas größter Medienkonzern in Gütersloh mitteilte. Die Umsatzzuwächse kämen zu großen Teilen vom Dienstleister Arvato sowie aus den werbegeprägten Unternehmensbereichen Gruner + Jahr und RTL Group, hieß es. Das luxemburgische Medienunternehmen hatte in der vergangenen Woche einen Umsatz von 2,75 Milliarden Euro bekanntgegeben.
 
Beim Gewinn profitierte Bertelsmann vor allem vom Fernsehgeschäft und dem Buchverlagsgeschäft von Random House. Wegen der wachsenden Unsicherheiten bei Konjunktur und Kapitalmärkten zeigt sich die Bertelsmann-Spitze beim Blick auf die nächsten Monate jetzt vorsichtiger als noch zu Jahresbeginn. Das Unternehmen sei „verhalten optimistisch“.
 
Bertelsmann macht immerhin jeden vierten Euro seines Umsatzes mit Werbung. Das operative Ergebnis werde – auch wegen Anlaufkosten und höherer Energiepreise – voraussichtlich leicht unter dem Vorjahreswert liegen. Ein „moderater Anstieg“ wird beim Umsatz erwartet. Der Gewinn werde steigen, sagte Rabe. Das liege auch an Einmaleffekten, die dieses Jahr wegfallen. [dpa/js]

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