Steigende Werbeeinnahmen machen das Radio auch für Silvio Berlusconi interessant: Die italienische Mediengruppe Mediaset beteiligt sich an gleich drei Radiogruppen und profitiert sofort an der Börse.
„Mit Radio erreichen Sie jeden.“ Diesen Slogan der deutschen Radiostationen hat sich scheinbar auch Silvio Berlusconi beziehungsweise seine Mediengruppe Mediaset zu Herzen genommen. Denn aktuell scheint der Hörfunk eine größere Bedeutung einzunehmen als der traditionelle TV-Sektor, wie sich an den jüngsten Beteiligungen erkennen lässt.
Denn Mediaset hat viel Geld in die Hand genommen, um sich an gleich drei Radiogruppen zu beteiligen. Für 44,45 Prozent der größten, aber hochverschuldeten italienischen Radiogruppe Finelco, zu der unter anderem die Sender Radio Monte Carlo, Rado 105 und Virgin gehören, zahlte Berlusconis Mediengesellschaft 21 Millionen Euro. Bis Ende des Jahres wird noch einmal eine Million fällig.
Des Weiteren beteiligte sich Mediaset an der neu gegründeten Radiogesellschaft Rb1, die alle Radioaktivitäten der Verlagsgruppe Rizzoli Corriere della Sera vereint, sowie mit 80 Prozent am Radiosender R101 von Mondadori. Hier bleibt das Geld aber im Hause, gehört Mondadori doch zu Berlusconis Fininvest Gruppe, die auch Mediaset kontrolliert.
Radio spielte bisher bei Mediaset eher eine untergeordnete Rolle, doch steigende Werbeeinnahmen – etwa ein Plus von 7,5 Prozent im ersten Halbjahr und 16,5 Prozent im Juni – im Vergleich zum TV-Bereich haben das Interesse wieder steigen lassen. An der Börse profitierte Medisaset sofort: Am Mittwoch zählte die Gesellschaft zu den Gewinnern des Tages, legten die KUrse doch innerhalb eines Jahres um 35 Prozent zu. [buhl]
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