Der frühere italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi hat nach einem vergeblichen Übernahmeversuch sämtliche Anteile an der „Big Brother“-Produktionsschmiede Endemol abgestoßen.
Die führende italienische Privatsender-Gruppe Mediaset hatte sich vor fünf Jahren bei dem Konkurrenten mit einem Anteil von 33 Prozent eingekauft. Zuletzt war durch Umstrukturierungen und dem Einstieg weiterer Investoren bei Endemol die Beteiligung auf nur noch knapp sechs Prozent verwässert worden. Im Herbst 2011 hatte sich Mediaset mit dem Partner Clessidra vergeblich um eine vollständige Übernahme des TV-Produzenten bemüht.
Laut unbestätigten Medienberichten vom Dienstag erlöste Mediaset mit dem Verkauf etwa 72 Millionen Euro. Das Unternehmen bestätigt am Dienstagnachmittag lediglich das Abstoßen der Anteile. Mehrheitsgesellschafter bei Endemol sind aktuell die Beteiligungsgesellschaften Apollo Global Management und Cryte Investments.
Endemol gilt nach der RTL-Tochter Fremantle als zweitgrößter Fernsehproduzent der Welt. In Deutschland ist das von den Niederländern Joop van den Ende und John de Mol begründete Unternehmen unter anderem bei den Privatsendern RTL, Sat.1, ProSieben und Kabel Eins dick im Geschäft und zeichnet für Formate wie „Nur die Liebe zählt“, „Wer wird Millionär?“, „Rette die Million!“ und „Vermisst“ verantwortlich. [ar]
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