Der Berlusconi-Konzern Media for Europe (MFE) will bei der ProSiebenSat.1-Hauptversammlung im Mai keine eigenen Kandidaten für den Aufsichtsrat vorschlagen. Eine öffentliche Auseinandersetzung sei nicht im Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre, teilte MFE am Mittwoch in Mailand mit.
Die Holding des früheren italienischen Regierungschefs ist mit über 25 Prozent der Hauptaktionär des Fernsehkonzerns und strebt einen europäischen Senderverbund an. ProSiebenSat.1-Vorstandschef Rainer Beaujean sieht das äußerst skeptisch. Bei der Hauptversammlung am 5. Mai will MFE nach eigenen Angaben jetzt dem Vorschlag zur Wahl des ehemaligen Springer-Managers Andreas Wiele zum neuen Aufsichtsratschef zustimmen und sich bei den anderen Kandidaten für den Aufsichtsrat enthalten.
MFE hätte es zwar vorgezogen, wenn die Ansichten wesentlicher Aktionäre vor den Wahlvorschlägen gehört worden wären. Aber man betrachte Wieles Wahl als erstes sichtbares Signal für einen Wandel in der Unternehmensführung und die Hauptversammlung als Ausgangspunkt für ein positiveres und transparenteres Verhältnis zu den Aktionären, betonte die Holding.
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