Berlinale: Doku über Putin-Kritiker gestohlen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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In der Nacht zum Freitag sind Unbekannte in das Berliner Studio des russischen Filmemachers Cyril Tuschi eingebrochen. Mehrere Computer sind gestohlen worden, auf denen unter anderem die Endfassung seiner regimekritischen Dokumentation „Khodorkovsky“ gespeichert war.

Wie Tuschi am Samstag dem „Tagesspiegel“ mitteilte, seinen die Produktionsräume seines Studios in der Bundeshauptstadt völlig verwüstet worden. Insgesamt vier Computer hätten die Einbrecher gestohlen, hieß es. Andere Wertgegenstände wurden zurückgelassen. Auf den Rechnern habe sich unter anderem die Endfassung seines regimekritischen Dokumentar-Films “Khodorkovsky” befunden, so Tuschi.

Die Weltpremiere von „Khodorkovsky“ auf der Berlinale, die in der kommenden Woche stattfindet, ist allerdings nicht gefährdet. Wie die Organisation des Film-Festivals mitteilte, sei man im Besitz einer weiteren vorführfähigen Version der Dokumentation. Der Film thematisiert die Geschichte des russischen Unternehmers Michail Chodorkowski, der im Jahr 2003 wegen Steuerhinterziehung in Moskau verhaftet wurde. Vor seiner Gefangennahme finanzierte der Milliardär Oppositionsparteien und bezichtigte Präsident Putin öffentlich der Korruption. [dm]

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5 Kommentare im Forum
  1. AW: Berlinale: Doku über Putin-Kritiker gestohlen Ich will niemanden falsch verdächtigen, aber , man kann hier natürlich auch auf die Idee kommen, dass es sich hier um "Werbung" für das Werk handelt. Natürlich wissen wir alle, was mit russischen Regimekritikern passieren kann. Gerade diese Tatsache lässt sich aber leider auch leicht instrumentalisieren. Dass die Berlinale bereits eine Version des Films hat, ist natürlich ganz praktisch. Steckt tatsächlich ein Geheimdienst hinter dem Diebstahl bei Cyril Tuschi, würde mich gerade das aber doch sehr wundern. Link
  2. AW: Berlinale: Doku über Putin-Kritiker gestohlen Es werden ja immer wieder Regimkritiker in Russland eingeschüchtert und umgebracht daher ist es naheliegend das auch hier Putins Schergen am Werk waren.
  3. AW: Berlinale: Doku über Putin-Kritiker gestohlen Eben. Es werden aber auch immer wieder alle möglichen Umstände instrumentalisiert, um Werbung in eigener Sache zu machen. "Naheliegend" ist immer ein gefährliches Wort. Ist es nicht auch "naheliegend", dass ein russlandstämmiger Nachtclubbesitzer (wie Cyril Tuschi einer ist) selbst mit allen Wassern gewaschen ist? Ist es nicht naheliegend, dass "Putins Schergen" zu drastischeren Mitteln greifen würden, wenn es wirklich ihr Anliegen wäre die Veröffentlichung des Films zu verhindern? Ist es nicht zumindest "naheliegend", dass die Kopie über die die Berlinale bereits verfügt, zumindest auch "verschwinden" würde, wenn ein russischer Geheimdienst das wollte? Schließlich glaube ich kaum, dass diese Version des Films besser bewacht ist, als die Laptops und PCs des Filmemachers.
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