Bericht: Verkauf von Spartensender Das Vierte wackelt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der russische Medienunternehmer Dimitrij Lesnewski bleibt möglicherweise auf seinem deutschen Spartensender Das Vierte sitzen. Der Verkauf an die britische Spirit-On-Media-Gruppe droht laut Medienberichten zu platzen.

Die Käufer von der Insel und ihre deutsche Tochtergesellschaft Phoenix Medien hätten akute Probleme mit der Freigabe der benötigten millionenschweren Kredite bei den Banken, will der Branchendienst „Kontakter“ (aktuelle Ausgabe) aus dem Unternehmensumfeld erfahren haben.  N24-Mitbegründer und Phoenix-Medien-Chef Ulrich Ende demonstrierte auf Anfrage des Dienstes demonstrative Gelassenheit: Alle Beteiligten seien an einer positiven Lösung interessiert, diese stehe unmittelbar bevor, sagte der Manager.

Bis zur Klärung der finanziellen Rahmenbedingungen müssen sich die Kunden unter Lesnewskis Regie weiterhin mit einem Sparprogramm, das überwiegend mit Teleshopping-Fenstern bestritten wird, begnügen. Neben der mittlerweile auf den Vorabend verschobenen Eigenproduktion „Ein Haus voller Töchter“ sollen Serien wie „Cybill“ und „Alias – Die Agentin“ für frischen Wind sorgen. „Alias“ startete in dieser Woche allerdings mit mageren 0,1 Prozent Marktanteil.

Ulrich Ende hatte bei Bekanntwerden der Übernahme für Das Vierte angekündigt, den Sender künftig als Vollprogramm zu positionieren. Phoenix Medien verfüge über umfassende Filmrechte und wolle das Programm „langfristig mit attraktiven Inhalten“ ausbauen, hatte er gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ noch im Juni erklärt. Die zuständige Landesmedienanstalt LfM hatte zuvor bereits Nachbesserungsbedarf aufgrund der derzeit geringen Programmanteile bei Das Vierte signalisiert.
 
Der Verkauf von Das Vierte an die Investorengruppe Spirit on Media, die in Großbritannien unter anderem den Pferderennsport-Kanal Equi8 betreibt, war Ende Mai bekannt geworden. Über den Kaufpreis hatten beide Parteien Stillschweigen vereinbart. Lesnewski begründete seinen Ausstieg seinerzeit mit Schwierigkeiten, seine ambitionierten inhaltlichen Pläne für den Sender kostendeckend umzusetzen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). [ar]

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5 Kommentare im Forum
  1. AW: Bericht: Verkauf von Spartensender Das Vierte wackelt Tja wird wohl nichts mit dem großen Reibach. Sender billig gekauft und dann mit Gewinn wieder abstoßen.
  2. AW: Bericht: Verkauf von Spartensender Das Vierte wackelt Schön auf die Fresse gefallen und nun kommen die nächsten Heuschrecken zum ausschlachten. Interessant auch das: Lesnewski 2008 Phoenix Medien 2010 Kommt einem bekannt vor. Große Sprüche, nix dahinter, am Ende nur ein Spekulationsobjekt. Die Banken sehen wohl mit Schrecken, wie runtergewirtschaftet der Laden ist und halten daher zurecht die Kredite zurück.
  3. AW: Bericht: Verkauf von Spartensender Das Vierte wackelt Der Sender ist bereits aus meiner Programmliste gelöscht b.z.w. ganz nach Hinten verschoben worden.
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