Nachdem bereits die Journalistinnen sich für eine Frauenquote einsetzen, machen sich nun auch verstärkt die männlichen Medienschaffenden dafür stark. Der offene Brief von 350 Medienfrauen hat bereits 3500 Unterstützer.
Wie die Initiative am Dienstag in einem weiteren Brief mitteilte, gehören dazu WDR-Chefredakteur Fernsehen, Jörg Schönenborn, der „Zeit“-Ressortleiter Thomas Kerstan, der „Welt“-Korrespondent Alan Posener, „Spiegel“-Autor Dirk Kurbjuweit und der Blogger Sascha Lobo. Auf www.pro-quote.de/maenner begründen die Journalisten, warum sie sich der Initiative anschließen.
Schönenborn erklärte beispielsweise: „Der Presseclub beweist jeden Sonntagmittag wie viele kluge und profilierte Redakteurinnen es in Deutschland gibt – nur leider noch nicht auf der Führungsebene. Das muss sich ändern und kann sich ändern. Und nach 23 Jahren Frauenförderplan im WDR ist meine Erfahrung: Von selbst passiert das nicht“.
Ende Februar hatten rund 350 Journalistinnen Chefredakteure, Verleger und Intendanten abgeschrieben und eine Frauenquote von mindestens 30 Prozent in den Chefetagen der Medien gefordert. Derzeit seien nur zwei Prozent aller Chefredakteure der rund 360 Tages- und Wochenzeitungen Frauen. Von den 13 Intendanten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks seien drei weiblich.
Zu den Erstunterzeichnern gehören die Moderatorinnen Anne Will, Sandra Maischberger und Frauke Ludowig, RBB-Intendantin Dagmar Reim und RTL-Reporterin Antonia Rados. „Es ist Zeit etwas zu ändern. Wir fordern, dass mindestens 30 Prozent der Führungspositionen im Laufe der nächsten fünf Jahre mit Frauen besetzt werden – und zwar auf allen Hierarchiestufen. Schaffen Sie das?“. [dpa/rh]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com