Der Mobilfunkbetreiber E-Plus konnte im vergangenen Quartal weiter wachsen. Neben steigenden Kundenzahlen ging es auch im Datengeschäft bergauf. Damit sieht sich der Konzern für die geplante Übernahme von Telefonica gerüstet.
Deutschlands drittgrößter Mobilfunkanbieter E-Plus hat am Dienstag seine neuen Zahlen für das dritte Quartal vorgelegt und sieht sich angesichts der Ergebnisse für die geplante Fusion mit Telefonica gut vorbereitet. Sowohl hinsichtlich der Kundenzahlen als auch beim Datengeschäft vermeldete der Bonner Konzern ein klares Wachstum. So kamen zwischen Juli und September 207 000 neue Vertragskunden hinzu, inklusive der Prepaid-Kunden waren es sogar 377 000 neue Kunden. Für das Jahr 2012 kommt der Anbieter bisher auf 1,4 Millionen neue Kunden, die E-Plus in den vergangenen neun Monaten für sich gewinnen konnte.
Auch im Datengeschäft konnte der Konzern weiter wachsen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum teilte E-Plus eine Umsatzsteigerung von 60 Prozent mit. Der hohe Wettbewerbsdruck habe aber dazu geführt, dass die Erlöse aus dem reinen Mobilfunkgeschäft um sieben Prozent auf 752 Millionen Euro fielen. Im vergangenen Jahr lag der Wert noch bei 809 Millionen Euro.
Hinsichtlich des Gesamtumsatzes der E-Plus Gruppe zeigte der Trend ebenfalls leicht nach unten. Mit 799 Millionen Euro musste E-Plus hier ein Minus von 4,8 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal 2012 verbuchen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) fiel um 29 Prozent auf 229 Millionen Euro im dritten Quartal. Im Vorjahreszeitraum erreichte E-Plus hier noch 323 Millionen Euro. Als Ursache für diese Entwicklung gab der Konzern verstärkte Investitionen in den Markt sowie Regulierungseffekte an.
E-Plus sieht sich angesichts der Zahlen auf einem guten Weg. „Damit ist unsere Strategie, als Angreifer verstärkt in den Markt und den Netzausbau zu investieren, voll aufgegangen“, so E-Plus-Chef Thorsten Dirks. An dieser Strategie werde auch die geplante Fusion mit Telefonica nichts ändern, die im kommenden Jahr stattfinden soll. Vielmehr wolle man den Wettbewerb zum Vorteil der Verbraucher weiter vorantreiben.
Hinsichtlich der Übernahme von Telefonica gilt es für den Konzern aber zunächst noch, einige Hürden zu nehmen. Die Aktionäre der E-Plus-Mutterkonzerns KPN haben zwar grünes Licht für die Fusion gegeben, die Zustimmung der EU-Kommission steht allerdings noch aus. Bisher hat E-Plus die Prüfung noch nicht offiziell angemeldet. Es ist allerdings kaum davon auszugehen, dass die Wettbewerbshüter die Übernahme einfach durchwinken. Immerhin würde sich die Zahl der Wettbewerber auf dem deutschen Markt von aktuell vier Anbietern auf künftig nur noch drei verringern. [fm]
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