Seit Dezember ist klar: das Moderatorenduo Joko und Klaas wird nicht mehr für das ZDF auf Sendung gehen. Intendant Thomas Bellut bedauert diesen Umstand zwar, gewinnt dem Wechsel aber auch positives ab. Immerhin sei es keineswegs üblich, dass die Privatsender bei den Öffentlich-Rechtlichen abwerben.
Mit den beiden Moderatoren Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf hatte das ZDF einen wahren Glücksgriff gemacht. Ihre gemeinsame Sendung „neoParadise“ auf dem digitalen Spartensender ZDFneo überzeugte das Publikum, das Duo gewann zunehmend an Popularität und weckte damit auch das Interesse der Konkurrenz. Nachdem die beiden Moderatoren im vergangenen Jahr bereits mehrmals bei ProSieben im Einsatz waren, steht seit Dezember fest, dass sie 2013 endgültig zu dem Privatsender wechseln. Ein Umstand, den ZDF-Intendant Thomas Bellut sehr bedauert, wie er gegenüber der „Süddeutschen Zeitung“ (Donnerstagausgabe) erklärte.
Er kann dem Abschied aber auch etwas Gutes abgewinnen: „Seit wann ist es üblich, dass die Privatsender an unseren Moderatoren interessiert sind und unsere Programme quasi übernehmen wollen?“, freute sich der Intendant. Das spreche für die Qualität des ZDF und zeige, dass man Druck im Markt macht. Ein durchaus positives Zeichen für den öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt.
Neue Show-Formate werden beim ZDF aber auch nach dem Ende von „neoParadise“ weiterhin gesucht. „Es ist in der Tat ernüchternd, wie wenig Neues am Samstagabend wirklich gelungen ist“, gestand der Intendant. An dieser Stelle scheint Bellut nach wie vor Handlungsbedarf zu sehen. Mit Lanz als neuem „Wetten, dass…?“-Moderator ist er allerdings zufrieden: „Ich finde, Markus Lanz hat eine tolle Art gefunden, mit diesem Druck umzugehen und er wird immer sicherer.“[fm]
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