Die EU-Kommission steht den Plänen der belgischen Regulierungsbehörde CRC kritisch gegenüber, nach denen die führenden Kabelanbieter wie Belgacom ihre Netze auch für Konkurrenten öffnen müssen.
In einer Mitteilung gab Neelie Kroes, Vizepräsidentin der EU-Kommission für Digital Agenda, zu bedenken, dass mit der Entscheidung den Kabelanbietern unverhältnismäßig hohe Verpflichtungen auferlegt werden und letztlich die Investitions- und Innovationsbereitschaft behindert würde, teilte das Branchenmagazin „Broadband TV News“ am Mittwoch mit. Die Kommission fordere die Regulierungsbehörde auf, die Wettbewerbsbedingungen auf den betroffenen Märkten zu überprüfen und ihre geplante Maßnahme anhand weiterer Belege detaillierter zu begründen.
Dem Maßnahmevorschlag der belgischen Regulierungsbehörde zufolge soll das Telekommunikationsunternehmen Belgacom Wettbewerben die Möglichkeit geben, dessen Breitbandnetz zu nutzen. Weiterhin sollen die Kabelnetzbetreiber Telenet, Brutélé, Numéricable, Tecteo und AIESH ihre Kabelnetze für die Konkurrenz öffnen. Damit will die CRC in Belgien für mehr Wettbewerb sorgen.
Die EU-Kommission habe vor allem den Wettbewerbsbericht der belgischen Regulierungsbehörde kritisiert. Darin sei beispielsweise nicht genügend auf neue Mitbewerber und den Trend hin zu Hybrid-TV-Plattformen eingegangen worden. Des Weiteren schildere dieser nicht ausreichend die bereits geplante Regulierung von Belgacom, die es Drittanbeitern ermöglichen soll, ihre Breitband- und IPTV-Angebote über das Netz des Kabelanbieters zu verbreiten. [rh]
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