Obwohl Disney an den Kinokassen nicht ganz an alte Erfolge anknüpfen konnte, stiegen Umsatz und Gewinn des Konzerns deutlich durch den Verkauf von Fanartikeln und die Absätze in den Vergnügungsparks.
Ein starkes Geschäft in Vergnügungsparks und mit dem Verkauf von Fanartikeln lässt beim Medienriesen Disney die Kassen klingeln. Der Gewinn stieg im vergangenen Vierteljahr im Jahresvergleich um zehn Prozent auf gut 2,1 Milliarden Dollar (rund 1,89 Milliarden Euro). Der Umsatz wuchs in dem Ende März abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal um sieben Prozent auf 12,46 Milliarden Dollar, wie Disney am Dienstag mitteilte.
Im Geschäft mit Fanartikeln gab es einen besonders deutlichen Zuwachs beim operativen Gewinn mit einem Plus von 32 Prozent auf 362 Millionen Dollar. Auslöser waren vor allem Produkte zum Film „Frozen“ („Die Eiskönigin“), die sich zu einem Dauerbrenner entwickelt haben, sowie Artikel mit den „Avengers“-Superhelden. Der Umsatz der Sparte erreichte nach einem Zuwachs von zehn Prozent fast eine Milliarde Dollar.
Das wog den Rückgang an den Kinokassen auf, wo der Animationsfilm „Baymax“ es nicht ganz mit dem riesigen Erfolg der „Eiskönigin“ vor einem Jahr aufnehmen konnte. Der Umsatz der Studio-Sparte sank um sechs Prozent auf 1,7 Milliarden Dollar und das operative Ergebnis um zehn Prozent auf 427 Millionen Dollar. Im laufenden Quartal kann sich Disney aber wieder auf einen Geldregen einstellen: Der zweite „Avengers“-Film spielte gerade am ersten Wochenende gut 191 Millionen Dollar ein – der zweitbeste Kinostart in den USA.
Die Freizeitparks steuerten mit 566 Millionen Dollar einen um 24 Prozent höheren operativen Gewinn bei. Dabei saß das Geld bei den US-Besuchern so locker, dass der Zuwachs die Rückgänge im internationalen Geschäft mehr als ausglich. Im immer wieder mit Problemen kämpfenden Disneyland Paris gab es höhere Kosten, die teilweise durch Preiserhöhungen aufgefangen wurden.
Die Disney-Aktie legte vorbörslich um rund zwei Prozent zu. Der Konzern, der seine Quartalszahlen üblicherweise erst nach US-Börsenschluss vorlegt, hatte die Veröffentlichung diesmal vorgezogen. Grund war eine Trauerfeier für den am Wochenende verstorbenen Internet-Unternehmer David Goldberg. Seine Witwe, die Facebook-Managerin Sheryl Sandberg, ist Mitglied im Verwaltungsrat von Disney. Goldberg hatte einen tödlichen Sportunfall erlitten. [dpa/id]
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