Der Deutsche Ärztetag lockert bestehende Regelungen. So können Ärzte Patienten nun auch aus der Ferne behandeln, ohne im Vorfeld ein persönliches Gespräch geführt zu haben.
Wie „heise“ vom Deutschen Ärztetag in Erfurt berichtet, ist der Weg für die Telemedizin geebnet. Bisher durften auf Grund des Fernbehandlungsverbots Ärzte neue Patienten nur nach persönlichem Gespräch behandeln. Das soll sich jetzt ändern.
So war die Mehrheit der Teilnehmer des Ärztetages dafür, dass Patienten künftig auch aus der Ferne behandelt werden können. Die Musterberufsordnung legt fest, dass eine ausschließliche Behandlung über Kommunikationsmedien im Einzelfall erlaubt ist. Das persönliche Gespräch soll dabei jedoch das Optimum bleiben.
Die Fernbehandlung ist erlaubt, so berichtet „heise“, wenn diese ärztlich vertretbar ist und die erforderliche Sorgfalt gewahrt wird. Bevor der Beschluss rechtskräftig wird, muss er erst noch in die Berufsordnungen der Landesärztekammern übernommen werden. „Wir wollen und müssen diesen Prozess gestalten und dieses Feld mit unserer ärztlichen Kompetenz besetzen“, sagte Josef Mischo, Vorstandsmitglied der Bundesärztekammer demnach auf dem Ärztetag in Erfurt.
Wie der Plan in der Praxis umgesetzt wird, muss sich erst noch zeigen. Ob der Ärztemangel auf dem Land damit angegangen werden kann, wie Unternehmen auf die Veränderung reagieren und ob Patienten den Dienst annehmen, bleibt fraglich. [pma]
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