Im aktuellen Streit zwischen der britischen öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt BBC und dem Pay-TV-Anbieter BSkyB hat die Bezahlplattform kritisiert, dass sie der BBC künftig als einzigem Anbieter eine kostenlose Integration ihrer digitalen Spartenprogramme ermöglichen soll.
Er halte es für gerecht, dass die BBC wie alle übrigen Anbieter, die über die Sky-Plattform ihre Programme verbreiten, weiterhin eine jährliche Gebühr entrichte, äußerte Rob Webster, Commercial Director von BSkyB, in einem Blogeintrag vom Donnerstag. Schließlich habe die BBC über Sky Digital unter anderem neue digitale Kanäle und interaktive Dienste zum Zuschauer bringen können. Derzeit entrichtet die British Broadcasting Corporation an Sky jährlich 10 Millionen Pfund (11,4 Millionen Euro). Künftig will die Sendeanstalt die Zahlungen einstellen.
Im Gegensatz zum Kabelkonkurrenten Virgin Media ist Sky gesetzlich dazu verpflichtet, allen TV- und Radioanstalten Zugang zu seiner Plattform zu gewähren. Über 200 Programmveranstalter würden via Sky Digital mehr als 25 Millionen Zuschauer erreichen, schrieb Webster. Die BBC bietet Nutzern über Sky 49 TV- und Radioprogramme an, die über 10 Millionen Haushalte erreichen würden.
BSkyB habe in den vergangenen zehn Jahren mehr als eine Milliarde Euro in den technischen Ausbau der Sky-Digital-Plattform investiert. Daher sei es nur gerecht, dass jeder Anbieter einen angemessenen Anteil der Kosten trage, wenn er auch von den Vorteilen profitieren wolle. Sky fordere von den Anbietern eine Beteiligung ein, die mit weniger als 10 Prozent der Gesamtkosten sehr fair bemessen sei. Seit 1998 würden die Sendeveranstalter die von der britischen Regulierungsbehörde Ofcom regulierte Gebühr bezahlen.
Die BBC strebt nun eine Änderung der Spielregeln an, damit öffentlich-rechtliche Kanäle die Dienste der Bezahlplattform kostenlos in Anspruch nehmen könnten. Zudem versucht die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt, den Spieß im Rahmen ihrer Lobbyarbeit umzudrehen. Da BSkyB mit seinen Pay-TV-Angeboten Millionen erwirtschafte, erscheine es logischer, dass der Anbieter für die Einspeisung attraktiver Privatsender wie ITV, Channel Four oder Five zahle und der BBC für die Bereicherung des Plattformangebots einen angemessenen Rabatt gewähre. [rh]
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