Die britische Rundfunkgesellschaft BBC will die Gebühren für die nächsten sechs Jahre einfrieren. Die Gebühren sollen bis 2016 nicht mehr angehoben werden und jährlich 145,50 Pfund betragen.
Wie die BBC am Dienstag mitteilte, will die Rundfunkanstalt auch die Kosten für den World Service übernehmen, der derzeit vom Außenministerium bezahlt wird, sowie für den walisischsprachigen Kanal S4C. Der Vorschlag, die Rundfunkgebühren für Menschen über 75 Jahren durch die BBC zu bezahlen (DIGITAL FERNSEHEN berichtete), wird laut dem Bericht aber wahrscheinlich nicht durchkommen. Ein offizielles Statement dazu wird am heutigen Mittwoch erwartet.
Die BBC wollte bisher keine Stellung nehmen aber Insider halten die Einfrierung der Gebühren für eine deutlich bessere Lösung als die Rundfunkgebühren für über 75-Jährige zu übernehmen.
Das Einfrieren würde einen Verlust von geschätzten 16 Prozent am BBC-Haushalt bedeuten. Die Übernahme der Kosten für die Rentner würde laut dem Bericht mit 25 Prozent Einbußen zu Buche schlagen.
Gewerkschaftsvertreter zeigten sich beunruhigt. Gerry Morrissey, Generalsekretär der Rundfunkgewerkschaft Bectu sagte: „Es scheint so, dass jetzt die BBC die Drecksarbeit der Regierung erledigen soll. Sie haben das Handtuch geworfen und können jetzt die Kürzungen im Personalbereich rechtfertigen.“ Wie wolle man 16 Prozent Kosten einsparen ohne Leute zu entlassen. Die Moral bei der BBC sei ohnehin schon am Boden gewesen, nun aber gebe es nur noch wenig oder gar kein Vertrauen mehr in die Verwaltung. [mw]
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