Der Kahlschlag bei der öffentlich-rechtlichen BBC geht weiter. Bei der Auslandstochter World Service sollen nach Medienberichten bis zu 650 Arbeitsplätze abgebaut werden.
Nach der im Zuge eines massiven Sparkurses angekündigten Trennung von 360 Mitarbeitern im Online-Bereich (DIGITAL FERNSEHEN berichtete) steht jetzt auch mehr als 25 Prozent der Belegschaft von BBC Worldwide vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. Die Auslandssender in Albanien, Mazedonien und Serbien stünden ebenso vor dem Aus wie das portugiesische Angebot für Afrika und der englischsprachige Dienst in der Karibik-Region, berichtete die Tageszeitung „Guardian“ (Mittwoch)
Bis 2014 hat sich die BBC bei ihren Auslandstöchtern zu Kürzungen des Budgets in Höhe von 16 Prozent verpflichtet. Dahinter stehen Auflagen der britischen Regierung im Zuge der letzten Gebührenrunde. Peter Horrocks, Global News Director der BBC kommentierte, die Senderschließungen seien nicht auf mangelnde Nachfrage oder fehlenden Erfolg zurückzuführen. Vielmehr sei es aufgrund der finanziellen Kürzungen notwendig, die Aktivitäten auf die wichtigsten Sprachen und Märkte zu beschränken.
Insgesamt muss die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt in den kommenden drei Jahren rund 20 Prozent ihres jährlichen Gesamtbudgets kürzen. Die Gewerkschaften rechnen mit Entlassungen in weiteren Bereichen. Einen dringenden Appell an die britische Regierung richtete am Dienstag die National Union of Journalists. Sie warnte, die Einschnitte würden insbesondere BBC World Service „irreparabel beschädigen“ und bezeichnete die Entscheidung als Tragödie. [ar]
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