Der Medienkonzern News Corp. von Rupert Murdoch erwägt offenbar tatsächlich einen Verkauf des chronisch defizitären Nachrichtensenders Sky News, um grünes Licht für eine Komplettübernahme des britischen Pay-TV-Riesen BSkyB zu erhalten.
Das berichtete der Nachrichtensender BBC News am Mittwochabend. Murdoch sei darüber hinaus gewillt, über eine Dauer von mehreren Jahren Subventionen an den neuen Besitzer von Sky News abzuführen. Denkbar sei auch eine Abspaltung des Senders in ein separates Unternehmen mit einer Minderheitsbeteiligung seitens News Corp.
Nach Angaben des Senders, der sich auf nicht genannte Quellen aus dem Verhandlungsumfeld bezog, könnte der britische Medienminister Jeremy Hunt dem Vorschlag bereits an diesem Donnerstag zustimmen und damit den Weg für die Aufstockung der News-Corp-Beteiligung an BSkyB frei machen. Bislang hält Murdoch 39 Prozent der Anteile an dem Pay-TV-Veranstalter.
Der Übernahme der restlichen 61 Prozent für einen Kaufpreis von 9,2 Milliarden Euro hatte die EU-Kommission bereits im Dezember zugestimmt (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Die Medienaufsicht Ofcom hatte am Ende Januar eine kartellrechtliche Überprüfung angekündigt, Murdoch aber eine Frist eingeräumt, um weitere Zugeständnisse zu machen, die Bedenken gegen ein mögliches Medienmonopol ausräumen könnten.
Murdochs News Corp. ist in Großbritannien an zahlreichen auflagenstarken Tageszeitungen beteiligt. Dazu gehören „The Times“ und „The Sunday Times“ sowie die Boulevardblätter „The Sun“ und „News of the World“. Auch an dem deutschen Bezahlfernseh-Anbieter Sky hält der Medienkonzern eine Beteiligung, die sich durch Kapitalnachschüsse dem Schwellwert von 49,9 Prozent annähert. [ar]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com