London – Die öffentlich-rechtliche British Broadcasting Corporation (BBC)hat die Medienkonzerne Disney, Time Warner und Bertelsmann zu Gesprächen über einen möglichen Verkauf von BBC Worldwide eingeladen.
Wie die Financial Times (FT) berichtet, wird der Wert der kommerziellen Verkaufs- und Verlagssparte auf bis zu zwei Mrd. Pfund (2,94 Mrd. Euro) geschätzt.
BBC Worldwide produziert nicht nur TV-Formate, sondern verlegt auch Magazine. Die Tochter bringt dem öffentlich-rechtlichen Sender gutes Geld: Laut FT hat BBC Worldwide in den zwölf Monaten bis 31. März 2004 einen freien Cashflow von 141 Mio. Pfund (207,2 Mio. Euro) generiert. Das Geschäft der kommerziellen Tochter läuft also recht gut und laut FT sei sogar eine steigende Nachfrage nach BBC-Programmen und -Merchandising zu verzeichnen. Der Erfolg von BBC Worldwide hat aber Kritik bei der privaten Konkurrenz ausgelöst. Private sehen einen unfairen Wettbewerb, weil die BBC durch britische TV-Haushalte finanziert wird.
Die Verkaufsgespräche sind Folge einer internen Neubewertung der kommerziellen Tochter vor dem Hintergrund einer laufenden Studie der britischen Regierung zur künftigen Finanzierung der BBC. Disney, Time Warner und Bertelsmann haben laut FT ihr Interesse an BBC Worldwide – als Ganzes oder in Teilen – bereits bestätigt, wollen aber zu den Gesprächen selbst kein Kommentar abgeben. Bertelsmann hat schon vier Investmentbanken mit einer Prüfung des möglichen Kaufs beauftragt, so die FT. (pte)[lf]
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