Der britische Medienkonzern BBC schnürt laut einer aktuellen Kostenanalyse knüppelharte Sparpakete und baut massiv Personal ab, zahlt im Gegenzug aber 8,23 Millionen Pfund (9,4 Millionen Euro) jährlich an externe Berater.
Dafür lasse sich beispielsweise eine komplette Staffel der erfolgreichen BBC1-Serie „Spooks“ produzieren, meldete die britische Tageszeitung „Guardian“ in ihrer Freitagsausgabe unter Berufung auf interne Erhebungen des Senders. Die Erhebung, die im Rahmen des Freedom of Information Act öffentlich zugänglich gemacht wird, erstreckt sich auf den Zeitraum zwischen April 2010 und März 2011.
Die Zahlungen seien dabei überwiegend an die Beratungsfirmen Deloitte, Capita sowie Ernst & Young geflossen, hieß es weiter. Honorare in Höhe von knapp 770 000 Pfund hätten sich auf den angestoßen Umbau der Führungsstruktur im Sender bezogen, ein Posten von 1,9 Millionen Pfund entfiel auf allgemeine strategische Gutachten. Deloitte wurde dabei mit einem Auftragsvolumen von etwas mehr als drei Millionen Pfund am üppigsten mit Konsultationen bedacht.
Tracey Morris, leitende Mitarbeiterin in der Budgetabteilung der BBC, verteidigte die Aufwendungen. Wie viele andere Großunternehmen greife man auf externe Berater zurück. Man beschränke das aber auf Fälle, die außerhalb der normalen Geschäftstätigkeit lägen und wo die Festeinstellung entsprechender Experten das Budget unverhältnismäßig sei. Zudem seien die Aufwendungen gegenüber 2008/2009 (10,9 Millionen Pfund) deutlich gesenkt worden.
[ar]
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