In der Führungsetage der britischen BBC zeichnet sich laut Medienberichten eine Mehrheit für Planspiele ab, durch Streichungen im Tagesprogramm des Senders BBC Two massive Budgeteinsparungen zu realisieren.
Die BBC prüft derzeit im Rahmen einer sogenannten „Delivering Quality First“-Initiative zahlreiche Möglichkeiten, den jährlichen Etat konzernweit um etwa 20 Prozent zu senken, um die medienpolitisch verordnete Einfrierung der TV-Gebühren bis 2015 zu kompensieren. Laut Generaldirektor Mark Thompson wurden bislang 21 unterschiedliche Sparmodelle für den Programmbereich vorgelegt. Nicht alle seien aus seiner Sicht umsetzbar.
Man werde voraussichtlich im Juli eine Entscheidung treffen, welche Pläne man konkret umsetze. Als interessantes Modell bezeichnete der BBC-Manager auch die Idee, die Nachtstunden mit Wiederholungen von HD-Produktionen zu füllen, denen auf diese Weise zusätzliche Aufmerksamkeit zuteil würde. Kürzungen beim Kinderprogramm seien hingegen nicht vertretbar, so Thompson.
Wie die Tageszeitung „Guardian“ (Mittwoch) berichtete, gelten derzeit Sendungen wie „Flog It!“ oder „To Buy Or Not To Buy“ als heiße Streichkandidaten im BBC-Two-Programm. Stattdessen soll in den Nachmittagsstunden das Programm von BBC News auf dem Sender als Simulcast ausgestrahlt werden. Die Entscheidung sei noch nicht endgültig, allerdings habe sich bei zwei jüngeren Sitzungen eine Mehrheit für die Idee abgezeichnet, so das Blatt.
Kritiker bezeichnen die geplante Maßnahme als „politisches Posieren“, um öffentlichkeitswirksam auf die finanziellen Engpässe des Senders hinzuweisen. Durch die vollflächige Digitalisierung der TV-Ausstrahlungen in Großbritannien hätten zudem innerhalb des nächsten Jahres ohnehin alle Haushalte Zugriff auf das Programmangebot von BBC News. [ar]
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