BBC: Ärger um altersbedingte Entlassung von Moderatorin

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit der Entlassung einer 53-jährigen Moderatorin aus Altersgründen hat sich die britische Sendeanstalt BBC gerichtlichen Ärger und eine empfindliche Strafzahlung eingehandelt.

Miriam O’Reilly, die das BBC-One-Magazin „Countryfile“ über das Leben auf dem Land präsentiert und 2009 ihre Freistellung erhalten hatte, wurde laut einem Bericht des US-Branchenblatts „Variety“ (Dienstag) eine nicht näher bezifferte Schadenersatzsumme zugesprochen. Die Zeitung „Daily Mail“ sprach von einem Betrag von 250 000 Pfund.

Die Richter wären der Auffassung gefolgt, dass es sich um einen Fall von Altersdiskriminierung handele, hieß es. Mit ihrer parallelen Klage auf der Basis sexueller Diskriminierung scheiterte O’Reilly, die ebenso wie ihre ebenfalls über 40-jährigen Kolleginnen Michaela Strachan, Juliet Morris und Charlotte Smith im April 2009 die Kündigung von der BBC erhalten hatte.

O’Reilly sagte vor Gericht aus, der Sender habe sich für negative Presseberichte gerächt. Die Moderatorin hatte öffentlich Kritik an der Praxis des Senders geübt, Frauen im mittleren Alter gezielt aus Shows auf prominenten Sendeplätzen „zu entfernen“. Die BBC führte in einer Stellungnahme am Dienstag aus, man habe in diesem Fall Fehler gemacht und werde durch zusätzliche Schulungen Sorge tragen, dass künftig faire Auswahlverfahren bei der Besetzung von Moderatorenposten griffen.

Laut Studien klafft die Altersschere im britischen Fernsehen immer weiter auseinander. Der Bildschirm werde zunehmend von Frauen unter 30 dominiert, bei den männlichen Präsentatoren griffen die Sender dagegen – offenbar aus Seriositätserwägungen – vermehrt auf über 50-Jährige zurück. [ar]

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