Nach einer Studie der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) werden in Bayern mehr als die Hälfte der Erträge des privaten Rundfunks in Deutschland erwirtschaftet. Das Bundesland beschäftigt zudem das meiste Personal im kommerziellen Radio- und TV-Bereich.
Wie aus den Ergebnissen der in Kürze erscheinenden Studie der Landesmedienanstalten „Wirtschaftliche Lage des Rundfunks in Deutschland 2010/11“ hervorgeht, wurden im vergangenen Jahr rund 52 Prozent der Erträge des privaten Rundfunks in Bayern erzielt, teilte die BLM am Montag mit. Immerhin 39 Prozent aller bei privaten Rundfunkunternehmen beschäftigten Personen würden ihrer Tätigkeit bei einem bayerischen Radio- oder TV-Sender nachgehen.
Die privaten Fernsehsender in Bayern erwirtschafteten inklusive Teleshopping-Angeboten 4,112 Milliarden Euro und damit 54 Prozent der Gesamterträge der kommerziellen TV-Sender in Deutschland. Insgesamt zählten die Anbieter im vergangenen Jahr 7816 Mitarbeiter. Dieser Anteil entspricht 43,3 Prozent der Beschäftigten des privaten Rundfunks.
Im Hinblick auf den Kostendeckungsgrad konnte dieser von 101 Prozent im Jahr 2009 auf 108 Prozent in 2010 gesteigert werden. Dabei wurde allerdings deutlich, dass die lokalen und regionalen Fernsehstationen auch 2010 nicht ohne Fördermaßnahmen der Staatsregierung und der Landeszentrale kostendeckend hätten wirtschaften können. Hier lag der Deckungsgrad bei 102 Prozent. Die bundesweiten TV-Sender erreichten hingegen einen Kostendeckungsgrad von 109 Prozent.
Bei den privaten Hörfunkanbietern in Bayern waren 2010 insgesamt 1702 Mitarbeiter beschäftigt und damit ein Viertel aller Beschäftigten bei Privatradios. Die Veranstalter konnten 142 Millionen Euro erwirtschaften und machten somit 22 Prozent der gesamten Erträge des privaten Hörfunks aus. Damit erreichten sie einen Kostendeckungsgrad von 117 Prozent. Die Lokalradios kamen auf einen Wert von 110 Prozent, die landesweiten Anbieter auf 130 Prozent. Bundesweite Zahlen aus der Studie finden Sie an dieser Stelle.
BLM-Präsident Schneider betonte, dass die Zahlen verdeutlichen, „dass das lokale Fernsehen weiterhin gefördert werden muss“. Für die BLM sind nach seiner Aussage „die Ergebnisse sowohl eine Bestätigung ihrer Arbeit als auch ein Ansporn, sich weiterhin intensiv für die Belange des privaten Rundfunks einzusetzen.“[rh]
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