Der Bayerische Rundfunk will sich ab sofort an festen Qualitätsvorgaben messen lassen. BR-Intendant Ulrich Wilhelm stellte am Donnerstag in München den ersten „Qualitätsbericht“ des öffentlich-rechtlichen Senders vor. Dieser soll den besonderen Nutzen des BR für die Gesellschaft dokumentieren.
„Der Legitimationsdruck ist erheblich gestiegen“, sagte der Vorsitzende des Rundfunkrats, Bernd Lenze. Der Rundfunkrat werde die Einhaltung der Leitlinien „Programmwert“, „Bayernwert“, „Gesellschaftswert“ und „Unternehmenswert“ überwachen. Nachholbedarf gebe es unter anderem bei Angeboten für Jugendliche und für Migranten.
Der BR müsse mehr Migranten zeigen, die gesellschaftlich erfolgreich seien, sagte der Leiter des BR-Programmbereichs Planung und Entwicklung, Andreas Bönte. Der Sender suche mit seinen Zuschauern stärker den Dialog. Der Qualitätsbericht zeige, dass „wir im Unterschied zu anderen Sendern sehr respektvoll mit unseren Zuschauern umgehen“.
Der BR befragte für den Bericht auch Außenstehende wie den Kabarettisten Helmut Schleich. Er kritisierte, dass in Sendungen wie „Dahoam is Dahoam“ zum Teil ein „Plastikbairisch“ gesprochen werde, und fügte hinzu: „Ich glaube, dass das Bayerische Fernsehen manchmal (…) noch ‚hinterfotziger‘ und frecher sein dürfte.“[dpa/ps]
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