Bayerischer Fernsehpreis für Sat-1-„Bullen“ und „X Factor“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Tränenerstickter Dank für den Ehrenpreis an Iris Berben, Freudensprünge bei der besten Schauspielerin Andrea Sawatzki. Die Verleihung der 23. Bayerischen Fernsehpreise geriet am Freitagabend in München zu einem Reigen der Emotionen.

Sie hat geahnt, dass sie die Emotionen überkommen – und deshalb Ihre Dankesworte aufgeschrieben: Für den Blauen Panther als Ehrenpreis für ihr Lebenswerk dankte Iris Berben am Freitagabend in Münchner Prinzregententheater mit einer nachdenklichen Rede – und tränenerstickter Stimme. Sie nahm die Auszeichnung aus den Händen des Bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) entgegen – und wurde vom stehenden Publikum mit Applaus gefeiert. Seehofer lobte die 60-Jährige als eine „Ikone des deutschen Fernsehens“ und Meisterin ihres Fachs. Ausdrücklich würdigte er zudem das Engagement Berbens für Völkerverständigung.

Freudensprünge gab es dagegen bei Andrea Sawatzki, die als beste Schauspielerin in der Kategorie Fernsehfilm ausgezeichnet wurde. „Ich wollte den Preis immer haben“, gestand die gebürtige Bayerin, „jetzt habe ich ihn und nehme ihn mit heim nach Berlin“, sagte sie strahlend. Sawatzki, die sich gegen Rosalie Thomass und Katja Riemann durchsetzte, erhielt die Auszeichnung für ihre Leistung in „Bella Vita“ (ZDF neo). Bester Schauspieler in der Kategorie Fernsehfilm wurde Frederick Lau als „Frank“ in „Neue Vahr Süd“ (ARD) und stach damit Matthias Habich und Matthias Koeberlin als Mitnominierte aus.

Als beste Darsteller in der Kategorie Serien und Reihen setzten sich Lisa Wagner (ARD-„Tatort: Nie wieder frei sein“) und Henning Baum (Sat 1, „Der letzte Bulle“) durch. Mit ihrem Geständnis, dass sie sich zu der Panther-Feier früher jahrelang nur ans Buffet eingeschlichen habe und erstmals in den Saal durfte, sorgte Wagner für Lacherfolge. Gleich beim ersten Mal erhielt sie nun den Preis in Form des Porzellan-Panthers aus der Manufaktur Nymphenburg.

Einen mit 10 000 Euro dotierten Sonderpreis vergab die Jury an die Fernsehreporterin Antonia Rados für ihre Nahost-Berichterstattung (RTL/N-TV). Seitdem sie im Jahr 2003 aus einem Bagdader Hotel täglich für RTL berichtete, sei Rados eine der bekanntesten deutschsprachigen Kriegs- und Krisenreporterinnen, urteilte die Jury. Die resolute Journalistin, zu deren Einführung Moderator Marco Schreyl eine kugelsichere Weste auf die Bühne getragen hatte, parierte im seltenen Anblick eines Abendkleides souverän: „Sie ist bestimmt schwer zu tragen, aber die neueste Schuhmode ist auch nicht leicht.“

Gewinner des Nachwuchsförderpreises ist Vladimir Burlakov. Er bekam den Preis für die Hauptrolle im Sat-1-Drama „Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis“ zu seiner Überraschung aus den Händen des echten Marco Weiss. „Ich musste es nur spielen“, sagte Burlakov mit Blick auf das Martyrium des monatelang in der Türkei inhaftierten Jugendlichen.

Neben den Schauspielern erhielten den Fernsehpreis auch Macher herausragender Beiträge: Preisträger bei den Dokumentationen waren Andreas Kuno Richter („Der Verrat“, RTL/n-TV), Richard Ladkani und Volker Tittel („Der Vatikan – Die verborgene Welt“, BR) sowie Mike Lingenfelser und Thomas Kießling für ihren Beitrag „Der Biospritskandal – Klimapolitik in der Sackgasse“ (BR). Der Pekinger ZDF-Studioleiter Johannes Hano erhielt den Fernsehpreis für seine Reportage „Chinas Grenzen“. Regiepreise heimsten Hermine Huntgeburth („Neue Vahr Süd“, NDR) und Dominik Graf für seine Reihe „Im Angesicht des Verbrechens“ (WDR) ein.

Bei den Unterhaltungsprogrammen bekam Max Färberbrock („Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi“, BR) einen Blauen Panther, ebenso wie Stefan Scheich und Robert Dannenberg („Der letzte Bulle“, Sat.1). In der im TV boomenden Musiksparte siegten Ute Biernat („X Factor“, Vox) und Markus Kavka („Number One! – Ozzy Osbourne“, Kabel 1). [Jutta Steinhoff/ar]

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