Vor nicht allzu langer Zeit war die Haltung der Behörden gegenüber Computerspielen noch mehr als skeptisch. Man erinnere sich nur beispielsweise an die „Killerspiel“-Debatte. Mittlerweile die Diskussion jetzt wieder in eine andere Richtung.
Fachleute wollen in Baden-Württemberg Computerspiele im Unterricht einsetzen. Computerspiele hätten großes kreatives Potential für den Unterricht und könnten Schüler aktivieren und motivieren – das ist eines der Ergebnisse der Fachveranstaltung „Edutain Me 4.0 – Games im Schulunterricht“, die in Stuttgart stattfand.
Zugegen waren unter anderem Dr. Susanne Eisenmann, Kultusministerin des Landes, Medienpädagogen, Lehrer und Praktiker. Der Plan beinhalte jedoch nicht nur technische Herausforderungen – noch mehr Schulen müssten in den nächsten Jahren ans Breitbandnetz angeschlossen werden – auch Lehrkräfte müssten in diesem Bereich fortgebildet werden.
Das baden-württembergische Kultusministerium wolle neue Wege gehen, so Ministerin Eisenmann. Sie zeigte sich generell offen für den Einsatz digitaler Lehrmittel, mahnt jedoch auch an, dass sie sinnvoll eingesetzt werden müssten.
Die Qualifikation, um solche Mittel im Unterricht zu nutzen, sei keineswegs eine Altersfrage. „Die jungen Referendare nutzen privat die digitalen Medien und Geräte, aber haben in ihrem Studium nicht gelernt, wie man sie sinnvoll im Unterricht einsetzen kann“, so die Lehrerin Stefanie Wössner, die auf der Tagung von ihren positiven Erfahrungen berichtete.
Ein hilfreicher Schritt sei zum Beispiel das Einführen eines Prüfsiegels, welches für den Unterricht geeignete Spiele kennzeichnet. So sollten unter anderem kommerzielle Interessen ausgeschlossen werden. [jk]
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