Barrierefreies Fernsehen soll künftig auch bei den beiden reichweitenstärksten privaten Sendergruppen eine größere Rolle spielen. Daher fordern die Medienanstalten die Senderfamilien nun dazu auf, mindestens eine barrierefreie Sendung pro Abend zu realisieren.
Während die ARD-Sender und das ZDF ihre Programmangebote für Menschen mit Behinderung kontinuierlich ausbauen, scheinen die beiden großen privaten Senderfamilien ProSiebenSat.1 und die RTL Gruppe den Medienwächtern noch nicht genug in Sachen barrierefreies Fernsehen zu tun. Daher haben sie nun ihre Forderung nach einem besseren Angebot für Hörgeschädigte konkretisiert und mindestens eine Sendung pro Abend gefordert, die dank Untertiteln auch Menschen mit Behinderung zugänglich gemacht wird. Diesen Beschluss gab die Gesamtkonferenz der Medienanstalten (GK) am Freitag bekannt.
Zudem stellte die GK klar, dass es sich bei der Ausstrahlung einer barrierefreien Sendung pro Abend um eine Mindestanforderung handelt, um dem öffentlichen Auftrag der entsprechenden Sender im Hinblick auf dieses gesellschaftliche Thema zu erfüllen. Das Engagement der privaten Senderfamilien soll allerdings nicht auf diesen Schritt begrenzt bleiben, sondern in einem nächsten Schritt durch verschiedene Anreize ausgebaut werden. Vorschläge für eine entsprechende Anreizregulierung, die die Programmqualität und die Barrierefreiheit bei den Privaten fördern sollen, haben die Medienanstalten dem Gesetzgeber bereits vorgelegt, hieß es. [fm]
Bildquelle:
- Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com