Bangen in der Regionalliga? Streaming-Dienst Sporttotal AG stellt Insolvenzantrag

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Die Sporttotal AG mit ihren sechs deutschen Tochtergesellschaften hat heute einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt.

Neben der Sporttotal AG schlittern nun auch die sechs deutschen Tochtergesellschaften „Sporttotal.tv gmbh“, „Sporttotal Event GmbH“, die „Sporttotal Content Marketing GmbH“, die „Sporttotal Techology GmbH“, die „Sporttotal Ventures GmbH“ und die „Forty10 GmbH“ in die Insolvenz. Nicht von dem Verfahren betroffen sein soll laut Mitteilung der AG die Sporttotal Venus GmbH sowie die US-amerikanische Gesellschaft Staidium US Inc..

Es sei zuletzt nicht mehr gelungen, Kapitalmaßnahmen umzusetzen, die eine Finanzierung der Sporttotal Gruppe hätten sicherstellen können, wird in der Meldung informiert. Zusätzlich hätten mehrfach verschobene Großprojekte im internationalen Projektgeschäft zu einer nicht mehr abzuwendenden Zahlungsunfähigkeit der Sporttotal Gruppe geführt.

Mission: Live-Sport mit KI-Kameras

Die Sporttotal AG hatte sich auf automatisiertes Live-Sport-Streaming auf Basis von künstlicher Intelligenz (KI) spezialisiert und mittelfristig operative Erträge im mittleren zweistelligen Millionenbereich erwartet. Die aktuell nicht in der Insolvenz steckende Staidium U.S. Inc. wollte in den USA vollautomatisierte Kameras an Sportstätten im ganzen Land einsetzen und dabei die von selbst entwickelte KI nutzen. Die Kameras sollten in der Lage sein, das Spielgeschehen vollautomatisch zu verfolgen, das Video in Echtzeit zu erstellen, zu analysieren sowie Grafiken und statistische Informationen einzublenden.

Doch auch in Deutschland scheint nicht alles rund gelaufen zu sein. Mit Start der Saison 2022/23 hatte Sporttotal die Spiele der Fußball-Regionalliga West produziert. Neben den Live-Übertragungen und VODs wurden wenige Stunden nach Spielende Highlight Clips zu allen Partien zur Verfügung gestellt und sogar eine Highlight-Show produziert. Im Dezember 2024 hatte der Westdeutsche Fußballverband die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung beendet und ist zum Streamingdienst „Leagues“ gewechselt. Grund war einem Bericht von Reviersport zufolge die Umstellung auf KI-Kameras, die von mehreren Fußballvereinen moniert wurde.

Wie geht es weiter mit Sporttotal?

Der Vorstand der Sporttotal AG möchte durch eine Sanierung und Restrukturierung in einem Insolvenzverfahren eine Fortsetzung der Geschäftstätigkeiten der Sporttotal Gruppe ermöglichen. Insbesondere mit den Geschäftsbereichen der Ausstattung von Rennstrecken mit Spezialelektronik, in dem die Sporttotal Venues GmbH zu den Weltmarktführern zählen soll, und dem Ausbau des Streaming-Geschäfts für Live-Sport-Events verspricht sich der Vorstand künftig positive Erträge. Falls der Antrag auf Eigenverwaltung durchgeht, werden die operativen Gesellschaften ihren Geschäftsbetrieb aufrechterhalten, so dass Einschränkungen für Kunden der Sporttotal Gruppe erst einmal vermieden würden.

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