Die Bundesnetzagentur (BNetzA) hat zwischen den vermarkteten „bis zu“-Bandbreiten und den tatsächlich realisierten Übertragungsraten erhebliche Unterschiede festegestellt. Insbesondere die DSL-Anbieter kommen schlecht weg. Allerdings ist auch beim Kabelinternet nicht alles Gold, was glänzt.
Die von der BNetzA in Auftrag gegebenen Messungen kommen zu dem Ergebnis, dass Kabelanschlüsse die geringsten Abweichungen zwischen der versprochenen und tatsächlichen Übertragungsrate aufweisen. 41,8 Prozent erhalten die gesamte vermarktete Bandbreite. Bei DSL-Anschlüssen liegt der Wert hingegen nur bei 15,7 Prozent.
Im Bereich zwischen 8 und 18 Mbit/s erhalten technologieüberbreifend nicht einmal 7 Prozent der Nutzer die „bis zu“-Übertragungsrate. Immerhin: Knapp 65 Prozent kommen auf die Hälfte. Laut BNetzA-Untersuchung liegt das daran, dass in diesem Bereich unterschiedliche Datenraten unter ein- und derselben „bis zu“-Angabe vermarktet werden. Das müssen sich insbesondere die DSL-Anbieter ankreiden lassen, denn ihr Anteil beträgt im Bereich zwischen 8 und 18 Mbit/s laut Netzagentur 45 Prozent. Kabelnutzer machen nur 15 Prozent aus.
Das Kabel muss jedoch in den Abendstunden als sogenanntes Shared Medium Tribut zollen. Die BNetzA hat zu dieser Tageszeit eine Verringerung der Download-Rate bei Kabelnutzern um bis zu 10 Prozent festgestellt. Dahingegen zeigte die Download-Rate laut BNetzA bei DSL-Anschlüssen keine Abhängigkeit von der Tageszeit. Die Bundesnetzagentur strebt nun Gespräche mit den Anbietern an, um für mehr Transparenz bei den vermarktete Bandbreiten zu sorgen.
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