In Baden-Württemberg ist die Bevölkerung besonders affin für digitales Fernsehen per Kabel und Satellit. Das geht aus dem am Mittwoch vorgelegten Digitalisierungsbericht der Landesmedienanstalt LFK hervor.
Während im Bundesdurchschnitt mittlerweile 37,8 Prozent der Kabelhaushalte digitales Fernsehen nutzen, seien es in Baden-Württemberg 43,6 Prozent, führte die Landesanstalt für Kommunikation aus. Auch die digitale Satellitennutzung hat im Südwesten zugelegt und liegt mit 85,4 Prozent klar über dem Durchschnitt in Deutschland (79,1 Prozent). Als Gründe nannte LFK-Präsident Thomas Langheinrich unter anderem die gut ausgebauten Kabelnetze des regionalen Betreibers Kabel BW.
Unverständnis äußerte Langheinrich darüber, dass es immer noch Fachmärkte gebe, die ihren Kunden trotz der bevorstehenden Abschaltung zum 30. April 2012 analoge Sat-Receiver anböten. „Diese Geräte sind in wenigen Monaten nur noch Elektroschrott. Hier wird die Unkenntnis einiger Verbraucher ausgenutzt, um Ladenhüter kurz vor knapp noch an den Mann zu bringen“. Darum appellierte Langheinrich an den Handel, im Sinne der Verbraucher die alten Geräte aus den Regalen zu nehmen.
DVB-T hat in Baden-Württemberg zwar leicht zugelegt, spielt aber mit 7,1 Prozent nach wie vor nur eine untergeordnete Rolle (Bundesdurchschnitt 11,1 Prozent), da aus Kostengründen mit Ausnahme von Stuttgart in Baden-Württemberg kein privater Fernsehsender sein Programm digital über Antenne ausstrahlt. Fernsehen, das über Internet-Plattformen angeboten wird (DSL-TV), konnte seinen Anteil im Südwesten im Jahr 2010 zwar verdoppeln, hat aber mit 2,4 Prozent der Haushalte noch wenig Relevanz. [ar]
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