Über 94 Prozent der Satellitennutzer haben in Baden-Württemberg bereits ein digitales Empfangsgerät. Damit liegt der Südwesten bei der Digitalisierung fast 8 Prozent über dem Durchschnitt der anderen Bundesländer.
Bis zur Abschaltung des analogen Satelliten am 30. April 2012 müssen aber noch mehr als 100 000 Haushalte in Baden-Württemberg ihren Receiver auszutauschen. Das geht aus den regionalisierten Zahlen des Digitalisierungsberichtes hervor, die die Landesanstalt für Kommunikation (LFK) am Donnerstag mitteilte.
Demnach liegt das Bundesland auch bei den Haushalten mit digitalem Kabelanschluss mit knapp 45 Prozent über dem Bundesdurchschnitt. „Die neuen Fernseher mit smarter Bedienung und digitalem Empfang bereits inklusive werden mittelfristig die Digitalisierungsquote auch im Kabel in die Höhe treiben“, prophezeit LFK-Präsident Thomas Langheinrich.
IPTV spiele in Baden-Württemberg hingegen kaum eine Rolle. Mit 2,3 Prozent der Haushalte, die über einen Internet-Anschluss auf ein Fernsehangebot zugreifen, liege das Bundesland unter dem bereits niedrigen Bundesdurchschnitt von 3 Prozent.
Probleme sieht die LFK im regionalen Fernsehen. Zwar besitze das Angebot im Bundesland nach Bayern und Sachsen die dichteste Abdeckung. Die Sender hätten aber mit einem durchschnittlichen Kostendeckungsrad von 96 Prozent die Gewinnzone noch nicht erreicht. Problematisch für die Veranstalter seien unter anderem die Technik- und Verbreitungskosten, die aufgrund der schwierigen topografischen Lage in Baden-Württemberg vergleichsweise hoch sind.
Anders sieht es dagegen beim Hörfunk aus. Zwar mussten die Veranstalter laut LFK im Jahr 2010 einen Umsatzrückgang von 2 Prozent hinnehmen und den Rückgang durch Kostenreduzierungen eindämmen. Derzeit lägen sie mit einem Kostendeckungsrad von 115 Prozent aber stabil in der Gewinnzone (Bundesdurchschnitt 113 Prozent). [su]
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