
Stuttgart – 2009 hat der Südwesten im deutschlandweiten Vergleich in der Digitalisierung bei Kabel und Satellit kräftig zugelegt und liegt bei den Übertragungswegen zum Teil deutlich über dem Bundesdurchschnitt.
Das geht aus dem Digitalisierungsbericht hervor, der jetzt von der Landesanstalt für Kommunikation (LFK) Baden-Württemberg vorgestellt wurde. Vor allem die Kabelnutzung ist demnach angestiegen. Nutzten im vergangenen Jahr nur 21,6 Prozent der Haushalte in Baden-Württemberg ihren digitalen Kabelanschluss, so waren es in diesem Jahr 36,1 Prozent. Damit gehört der Südwesten zu den Bundesländern mit der höchsten Digitalisierungsdichte im Kabel. Aber auch der digitale Satellit liegt mit 79,2 Prozent über den Werten im Bund. „Nachdem die Abschaltung des analogen Satelliten Ende April 2012 erfolgen soll, ist zu erwarten, dass es auch im Kabel zu einer Steigerung des Digitalanteils kommen wird“, kommentiert LFK-Präsident Thomas Langheinrich die Zahlen. DVB-T spielt in Baden-Württemberg mit 6,2 Prozent bislang nur eine untergeordnete Rolle.
Die LFK fördert die Verbreitungskosten der Regionalsender über Kabel und Satellit mit jährlich rund 1,7 Millionen Euro. „Auf Grund der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Entwicklung kommt dieser Förderung eine besondere Bedeutung zu. Sie soll auch sicherstellen, dass alle Zuschauer in Baden-Württemberg regionales Fernsehen empfangen können. Zudem sind die Sender mit einer regionalen Gesamtversorgung für die Werbewirtschaft attraktiver“, erläutert LFK-Präsident Thomas Langheinrich. „Nichtsdestotrotz bleibt die wirtschaftliche Lage der privaten Sender schwierig“.
Besser sähe es bei den landesweiten und regionalen Radios im Südwesten aus. Sie seien mit einem Kostendeckungsgrad von 120 Prozent klar profitabel. Geringere Einnahmen wurden mit Kostensenkungen kompensiert – allerdings der LfK zufolge nicht zu Lasten der Mitarbeiterzahlen. Im Vergleich zum bundesweiten Trend wurde hier sogar mehr Geld investiert, so die Studie.
Trotz der wirtschaftlich angespannten Lage sieht der private Rundfunk im Südwesten bereits für das Jahr 2010 wieder positivere Zeiten kommen. Sowohl die Mehrheit der Fernseh- wie auch die Radioveranstalter glaubt bereits im nächsten Jahr an eine wirtschaftliche Erholung der bundesdeutschen Wirtschaft und ist damit weitaus optimistischer als die Kollegen im Bundesdurchschnitt. [mth]
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